Extreme Frostschäden bei Wein und Obst
Frost der letzten Woche hat in manchen Gemeinden Winzern und Obstbauern teilweise stark zugesetzt.
BEZIRK. Bezirksweinbauverbandsobmann Gehard Walek meint, dass die Poysdorfer Winzer mit einem blauen Auge davon kommen werden. In guten Lagen hat der Frost kaum Schaden angerichtet, in den frostgefährdeten "Sutten" schätzt er den Ausfall auf ca. 10 Prozent. Zum besseren Verständnis erklärt der Rebschulbesitzer: "Auch wenn die Junglagen jetzt komplett kaputt sind, treiben sie wieder aus. Es gibt noch genug 'schlafende Augen', die wieder kommen. Der Ertrag fällt allerdings um Vieles geringer aus".
"Fröste hat es immer gegeben und dementsprechende Ausfälle ebenso. Dass Problem ist, dass die Betriebe in der heutigen Zeit mehr auf einzelne Produkte spezialisiert sind. Früher hatten die Bauern mehr Sparten - Schweine, Wein, Getreide, Hackfrüchte. Dadurch ließ sich der Ausfall eines Produktes leichter verkraften", setzt Walek nach. Diese Art der Bewirtschaftung ist in der heutigen Zeit allerdings nicht mehr möglich.
Totalausfälle
Landeskammerrat Roman Bayer sieht die Situation in Falkenstein und Herrnbaumgarten folgender Maßen: "Der Frost in der Nacht von letztem Donnerstag auf Freitag machte in Falkenstein ca. 10 Prozent der Weinstöcke in guten Lagen kaputt. Noch dramatischer ist es in Herrnbaumgarten. Hier kann man von einem 30 bis 40 prozentigem Totalausfall auf der gesamten Rebfläche sprechen". Bayer schätzt, dass der Ertrag um ein Drittel niedriger ausfallen wird.
Marmeladen ohne Marille
Entsetzen ist in den Gesichtern der Obstbauern in der Region rund um Poysdorf zu sehen. Die Nacht mit Frost und starkem Wind am Dienstag, 26. April führte in den Plantagen zu extremen Schädigungen. Der Poysdorfer Robert Schreiber, der Bestandsaufnahmen bei vielen Kulturen machte, bestätigt, dass 70% der Marillenanlagen zu 100% kaputt sind. "Bei Kirschen und Pfirsichen wird es einen brauchbaren Ertrag geben", hofft Schreiber. Da bei Weinreben noch Triebe nachkommen, ist das bei Obstbäumen nicht der Fall. Ist die Blüte erfroren, dann war`s das". Daher werden die Obstbauern den Gürtel heuer sehr eng schnallen müssen, denn Steinobst ist nicht versicherbar. Eine Preissteigerung im Obstregal wird es für den Konsumenten kaum geben. Die Regionalität wird einfach durch Importware aus Marokko, Spanien etc. ersetzt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.