Künzl ruft zu Demo auf
Bgm. Reinhard Künzl, Drasenhofen, will gegen Verzögerung des Umfahrungsbaus ein Zeichen setzen.
DRASENHOFEN. Als Ende 1989 der Eiserne Vorhang fiel, war klar, dass sich der grenzüberschreitende Verkehr mit den Jahren steigern wird und die B7 à la longue der zukünftigen Belastung nicht lange wird standhalten können. Wer hätte damals vorausgesagt, dass heute um die 3.000 LKW täglich durch Drasenhofen donnern und die Anrainer unter einer Lärmhölle leiden werden.
Im Feber 2007 erfolgte schließlich in Eibesbrunn der Spatenstich für den Bau der Weinviertelautobahn. Die Eröffnung des Abschnitts zwischen Schrick und Poysbrunn wird laut ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher planmäßig im Dezember erfolgen können – 10 Jahre nach dem Spatenstich.
Verzögerung durch Einsprüche
Im UVP-Bescheid zur Autobahn zwischen Schrick und Poysbrunn (A5 Nord A) ist allerdings eine Auflage formuliert, die besagt, dass die Umfahrung Drasenhofen ein Jahr nach Verkehrsfreigabe der A5 Nord A von der ASFINAG in Betrieb zu nehmen ist. Das wäre also im Dezember 2018. Wegen Einsprüchen von einigen Drasenhofener Bürgern, der Kritikergruppe VIRUS und einer CZ-Organisation gegen den UVP-, den Naturschutz- und den Wasserrechtsbescheid wird der Termin nicht halten.
Paket aufschnüren
LR Karl Wilfing und Bgm. Reinhard Künzl sind sich einig: Die Einsprüche müssen so schnell wie möglich vom Tisch. Denn der Verwaltungsgerichtshof hat nun sechs Monate Zeit, die Einsprüche zu behandeln, und das würde bedeuten, dass die Umfahrung erst im Sommer 2019 fertig ist. Theoretisch könnte das auch bedeuten, dass die Autobahn Schrick–Poysbrunn zwar Ende 2018 fertig ist, aber nicht befahren werden kann. Daher hat die ASFINAG beim Verkehrsministerium einen Antrag eingebracht, um eine Verlängerung des bestehenden UVP-Bescheids zu erwirken. Als „Kompensation" werden den Bürgern an der B7 in Drasenhofen Lärmschutzfenster oder Lüfter angeboten.
Appell an Gegner
Unverständlich für Künzl und Wilfing ist die Tatsache, dass auch Drasenhofener gegen die Umfahrung sind. Daher richten beide einen dringenden Appell an die Gegner, ihre Einsprüche zurückzuziehen. "Wir wollen so zeitnah wie möglich zur Ausschreibung kommen", erklärt Wilfing. "Auch die von der Gemeinde zu erledigenden Arbeiten wie Einbautenverlegungen für Post, EVN sind erlegt, genauso wie die archäologischen Grabungen", ergänzt Künzl.
Zeichen setzen
In einem Rundschreiben an alle Gemeindebürger spricht sich der Ortschef nun dafür aus , mit einer Demonstration im gesetzlichen Rahmen auf die veränderte Situation aufmerksam zu machen, um mit Nachdruck den raschen Bau der Umfahrung einzufordern. Die Demo soll voraussichtlich Anfang März stattfinden. Künzl fordert die Bürger aller Katastralgemeinden auf, sich mit den Drasenhofenern solidarisch zu zeigen.
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