Kunst aus Schnee: Mit dem Eisbär kam der Schnee
Der Winter ist zurück; auf der Schmitten freut man sich über 20 Zentimeter Neuschnee und perfekte Pistenverhältnisse. Nach wochenlangem Warten auf Schnee wurde das diesjährige Schneekunstwerk am 24. Jänner bei regem Schneefall eröffnet. Passender könnte das Wetter nicht sein, der Eisbär liebt extreme Wetterverhältnisse und lässt sich im Schneesturm einschneien.
ZELL AM SEE. Der Südtiroler Künstler Simon Rauter und Michael Gappmeier aus Niedernsill arbeiteten in den vergangenen Tagen an einem weißen Riesen. Derzeit gibt es noch ca. 20.000 bis 25.000 davon. Der überdimensionale Eisbär aus Schnee gilt als Symbol für das drastische Abschmelzen des Lebensraumes der Eisbären. „Die Vergänglichkeit des Seins“, betiteln die Künstler ihr Werk.
Normalerweise arbeiten der ausgebildete Steinbildhauer Simon Rauter und Bildhauer Michael Gappmeier mit Holz, Stein, Bronze oder Ton. Trotzdem ist das Material Schnee für die beiden kein Neuland, sie wissen genau was zu machen ist. „Bei einer Schneeskulptur geht es um Dimensionen, die mit Holz kaum möglich sind“, erläutert Gappmeier. Die Schneeskulptur auf der Schmitten war reine Handarbeit. Ohne Motorsäge, nur Schneeschaufel, „Schepser“ (Baumrindenschaber) und Verputzspachtel kamen zum Einsatz, als es darum ging den Eisbären aus dem riesigen Schneeberg zu formen und zu schnitzen.
Auf einer Eisscholle treibt er dahin und wirft einen Blick zurück in die heile Welt, die Tag für Tag dahin schmilzt. Ein Viertel der Nordpol-Eisdecke ist in den letzten 30 Jahren verschwunden, die Arktis ist massiv vom Klimawandel betroffen und arktischen Tierarten, wie den Eisbären, droht das Aussterben. Der Eisbär auf der Schmitten lebt weiter, bis die ersten milden Temperaturen sein Dasein bedrohen.
Neugierige Gäste, Kunst- und Schmittenfreunde versammelten sich um den Bären, der von Dr. Erich Egger, Zells Bürgermeister Peter Padourek und den beiden Künstlern feierlich eröffnet wurde.
Text & Fotos: Schmitten
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