Hochwasser: Schauberger-Park schützt Neulengbach
Natur-Projekt als effektiver Hochwasserschutz an der großen Tulln.
Im Laabental ist der Wasserstand der Großen Tulln Freitag vormittag bedrohlich angestiegen. Noch ist die Wasserlinie allerdings etwa 1,5 Meter unter der Böschungskante. Die Gemeinde Neulengbach hat in der Früh einen Krisenstab einberufen. Reinhard Hubauer vom Stadtamt: „Die Mitarbeiter des Bauhofs fahren ständig und kontrollieren den Wasserstand. Derzeit steigt er leicht, noch ist aber keine akute Gefahr gegeben.“ Der Pegel des Laabenbaches in Innermanzing war am Vormittag weiterhin schwach steigend, der des Anzbaches stieg stärker, allerdings von geringerem Niveau aus. Derzeit hofft man im Laabental, dass die prognostizierten Niederschläge nicht in vollem Maße eintreffen. Hubauer: „Regenfälle in Neulengbach wirken sich gar nicht so sehr auf den Wasserstand aus. Kritisch wäre vor allem, wenn starke Regenfälle im Schöpfl-Gebiet dazukommen."
Da sich die Situation am Nachmittag wieder entspannte, wurde ein Katastrophenhilfszug aus dem Abschnitt Neulengbach ins Pielachtal abkommandiert. Link: Neulengbacher helfen Pielachtal
Bei einem Lokalaugenschein im neuen Schauberger-Areal zwischen Neulengbach und St. Christophen gewann man am Vormittag interessante Einblicke in die Gewalt der Natur. Dabei stellte sich heraus, dass das Naturprojekt auch einen hervorragenden Hochwasserschutz darstellt. Das Hochwasser bahnte sich seinen Weg durchs neue, naturnahe Bachbett in der Liechtenstein-Au. Die Bachböschungen wurden weitläufig unterspült und weggerissen. Ein Effekt, der ökologisch durchaus gewollt ist, da so eine natürliche Uferlinie entsteht. Das Hochwasser erledigt hier gerade Erdarbeiten, welche bei der Errichtung zu kostspielig gewesen wären.
Am Nachmittag lagen bereits zwei große Bäume quer über dem Bachbett, deren Wurzelstöcke unterspült worden waren. (Siehe Fotos).
Beim Einlaufbauwerk unterhalb der Dambachmündung schoss das Wasser auch ins alte Bachbett, welches als Hochwasser-Entlastungsgerinne dient. Insgesamt ist durch die Renaturierung nun mehr Platz für den Fluss vorhanden und dadurch ein hervorragender Hochwasserschutz gegeben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.