Oberwart: Krankenhausneubau nun fix
Landesregierung beschließt einstimmig den Neubau des Krankenhauses Oberwart.
Seit 2006 gibt es Pläne das Krankenhaus in Oberwart zu erneuern. Zunächst sprach man von Generalsanierung, dann sollte zusätzlich ein Zubau erfolgen. Nun erfolgte der Beschluss für einen Neubau.
Bislang wurden bereits sieben Millionen Euro in Planungen und Umbauten investiert. "Diese Gelder sind nicht verloren, auch wenn jetzt statt einer Generalsanierung ein Neubau kommt", so LR Peter Rezar.
"Neubau ist besser"
"Im Vorjahr hatte sich durch die neuen Vorgaben im Zuge der Gesundheitsreform und des österreichischen Strukturplanes Gesundheit (ÖSG) immer mehr herauskristallisiert, dass anstelle des bis dahin präferierten Zu- und Umbaus durch einen Neubau des Krankenhauses Oberwart den gesteigerten und modernsten Erkenntnissen der medizinischen Versorgung der burgenländischen Bevölkerung am besten entsprochen werden kann. Der Neubau wird neben dem bestehenden Gebäude errichtet", so Rezar.
Die Beteiligungs- und Liegenschafts-GmbH (BELIG) wurde nun zur Durchführung eines Ausschreibungsverfahrens gemäß Bundesvergabegesetz für die Generalplanerleistungen für den Neubau des Krankenhauses Oberwart beauftragt.
Baustart offen
"Es gibt noch keinen Termin für einen Baustart. Der hängt auch vom Ablauf des Genehmigungsverfahrens ab. Der Betrieb im alten Krankenhaus geht aber normal weiter, wenn nebenan gebaut wird", so Rezar, der noch keine Summen für den Neubau nennen will.
Es sollen aber, so Rezar, bei der Zielplanung vorangegangene Planungen miteinbezogen werden. Was mit dem bestehenden Gebäude nach Fertigstellung geschieht, lässt Rezar offen - von Komplettabbruch bis Nutzung einzelner Teile ist vieles möglich.
Keine weiteren Verzögerungen
ÖVP-Gesundheitssprecher Rudolf Geißler fordert eine rasche Umsetzung: "Die jahrelangen Vorbereitungen der KRAGES für einen eventuellen Umbau und/oder Zubau, die bisher schon 7 Millionen Euro gekostet haben, liegen ausschließlich in der politischen Verantwortung von Landesrat Peter Rezar. Die unendliche Geschichte Krankenhaus Oberwart hat schon genug Geld verschlungen, nun wird es Zeit für konkrete Taten. Mir ist dabei wichtig, dass das beste Ergebnis für den Patienten herauskommt. Die Burgenländerinnen und Burgenländer sollen die bestmögliche medizinische Versorgung bekommen!“
Kostentransparenz und ein effizienter, sparsamer und zweckmäßiger Einsatz der Mittel zum Neubau des Krankenhauses sind ein Gebot der Stunde. „Es darf nicht sein, dass hier wieder Millionen in Planungsarbeiten fließen und dass nichts passiert. Wir wollen ein hochleistungsfähiges und modernes Spital und keinen burgenländischen Skylink“, so Geißler.
"Zu viel Zeit und Geld vergeudet!"
Der Landesobmann der Liste Burgenland Jugend, Bernd Arthofer aus Buchschachen, äußerte sich zum Neubau kritisch: „Die Liste Burgenland hat von Anfang an kritisiert, dass eine Sanierung des Krankenhauses Oberwart am derzeitigen Standort keinen Sinn macht und unnötige Kostenexplosionen verursacht. Doch über Monate ist nichts passiert. Es wurden nur sinnlos Zeit und Geld vergeudet!“
Bernd Arthofer betonte, dass ein Neubau des KH Oberwart an einem geeigneten Standort mit guter infrastruktureller Anbindung erfolgen müsse, so dass die Investitionen sinnvoll und im Rahmen bleiben. Daher richtet er auch einen dringenden Appell an die Regierung: „Es braucht hier eine konstruktive Diskussion sowie Transparenz von Seiten der Regierung. Es wurde bereits viel zu viel Geld in Planungen gesteckt, die jetzt wieder obsolet geworden sind. Wir fordern die Regierung auf, rasch für ein schlüssiges und wirtschaftlich sinnvolles Konzept zu sorgen.“
Benkö fordert Professionelle Abwicklung
FPÖ-Gesundheitssprecherin Ilse Benkö dazu: „Einerseits ist es erfreulich, dass die Landesregierung endlich den Mut zu einem Beschluss gefunden hat und sich die Menschen im Südburgenland jetzt auf ein neues Krankenhaus einstellen können. Andererseits lässt aber die politische Dimension der Projektabwicklung großes finanzielles Unheil für das ganze Land befürchten. Es wird sich zeigen, ob am Ende die Freude über das neue Krankenhaus oder der Kater über Geldvernichtung ungeahnten Ausmaßes überwiegen wird“.
Benkö rekapituliert: „Nachdem die Menschen jahrelang im Unklaren gelassen wurden, ließen Regierungsmitglieder der SPÖ vor einigen Monaten erstmals ihre Neubaugedanken durchblicken. Finanzlandesrat Bieler schätzte damals im Landtag die Gesamtkosten grob auf 85 Millionen Euro. Im heurigen Frühjahr boxte die SPÖ dann durch, dass auch der Löwenanteil des Geldsegens von 51 Millionen Euro (Grawe-Nachzahlung zum Bank Burgenland-Verkauf) ebenfalls ins Krankenhausprojekt gestopft werden, womit sich die Gesamtkosten schlagartig auf rund 130 Millionen erhöhen. Nicht berücksichtigt sind jene 7,7 Millionen für Studien oder Ausgaben für getätigte Grundstückskäufe und eventuelle Abrisskosten für den Altbau“, so Benkö.
„Wir erwarten uns ab sofort eine rasche, professionelle und kostengünstige Abwicklung des Projekts. Die Menschen im Südburgenland haben es sich verdient, auch mit moderner Infrastruktur ausgestattet zu werden!“, sagt Benkö.
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