Die HBLA Oberwart erhält das ÖZIV-Gütesiegel für Barrierefreiheit
Am 17. März 2016 zeichnete ÖZIV-Präsident Hans Jürgen Groß die Schule als behindertengerechtes Gebäude aus.
OBERWART. Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, dass man mit einer Rampe in ein Gebäude hineinkommt oder dass es ein behindertengerechtes WC gibt. Es muss auch im Inneren alles auf Mobilitäts-, Seh- und Hörbehinderte ausgelegt sein. Und das ÖZIV-Gütesiegel garantiert genau das.
Ausstattung des Gebäudes
Neben einer Rampe und einer automatischen Tür im Eingangsbereich ist die HBLA u.a. mit Aufzügen, entsprechenden Geländern, behindertengerechten WC-Anlagen sowie Orientierungslinien und Beschriftungen für Sehbehinderte ausgestattet. Außerdem gibt es in der Verwaltung eine Induktionsanlage für Hörbehinderte. "Es sind meist viele Kleinigkeiten, die wir nach und nach umgesetzt haben, um eine völlige Barrierefreiheit zu schaffen", sagt Direktor Aristoteles Papajanopulos. Möglich gemacht haben die Umbaumaßnahmen die BELIG als Eigentümer, aber auch Architekt Neubauer und die ausführende Baufirma.
Nicht nur, um Gesetze zu erfüllen
Es ging bei den Umbauten nicht nur darum, den gesetzlichen Bestimmungen nachzukommen. In erster Linie sollen alle Menschen die gleiche Chance auf Bildung haben. Das unterstützt auch Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz. "Es stellt sich eigentlich nur eine Frage: Steht der Mensch oder die Ökonomie im Vordergrund? Denn der Wert einer Gesellschaft misst sich daran, wie man mit den Menschen umgeht. Schulbildung muss für alle zugänglich sein", so Zitz.
Ein dritter Aspekt ist der Umstand, dass die SchülerInnen der HBLA - vor allem des Tourismuszweiges - sehen und aus nächster Nähe erfahren, wie Barrierefreiheit wirklich funktioniert und auf welche Dinge man achten muss. "Viele SchülerInnen sind später selbst im Tourismus tätig und bekleiden oftmals leitende Positionen. Entsprechende Angebote für diese Zielgruppe sind zurzeit keinesfalls eine Selbstverständlichkeit", so der Direktor.
Ein eigenständiges Leben
Hans Jürgen Groß setzt sich seit Jahren dafür ein, dass es Menschen mit Behinderungen möglich wird, am gesellschaftlichen Leben uneingeschränkt teilzunehmen. Im Fokus steht dabei die Eigenständigkeit und das Nicht-Angewiesen-Sein auf fremde Hilfe. Und das beginnt schon bei der Ausbildung, denn "eine gute Ausbildung ist die Basis für alles", so Groß. Es geht am Ende um alle Lebensbereiche: Schule, Studium, Wohnen, Auto, Arbeit und natürlich auch Urlaub. "Urlaub mit einer Behinderung oder auch im hohen Alter gestaltet sich meistens als sehr schwierig. Oft ist gerade einmal das Hotelzimmer und der Eingang barrierefrei, aber bei den Freizeitaktivitäten oder im Wellness-Bereich ist meist schon wieder Schluss. Dabei kann man alles machen, auch wenn man z.B. im Rollstuhl sitzt: Schifahren, Tennis spielen und letztens war ich sogar Fallschirmspringen", so Groß.
Kommentar: Ungehindert durch das Leben kommen
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