"Ganz Oberwart ist zugemüllt": Stadtgemeinde kämpft für eine saubere Stadt
Hundekot, Abfälle am Straßenrand und Zigarettenstummeln wohin das Auge blickt. Das brachte die Oberwarter Stadtregierung jetzt zum Überschäumen.
OBERWART (kv). Alle Fraktionen sind sich einig: Es müssen Maßnahmen für ein sauberes Oberwart gesetzt werden. "Vor allem die Verschmutzung durch Hundekot ist ein großes Problem und das, obwohl es im ganzen Stadtgebiet 16 Hundesackerl-Stationen gibt", sagt Bgm. Georg Rosner (ÖVP).
Staubsauger für die Stadt
Vor allem in Schulnähe oder an Bushaltestellen machen achtlos weggeworfene Zigarettenstummel die Sauberhaltung der Stadt schwierig. Hinzu kommt der Müll am Straßenrand oder in der Pinka, wie etwa Plastikflaschen oder McDonalds-Sackerl. "Plastik braucht 450 Jahre zum Verrotten, man muss die Leute einfach besser sensibilisieren", fordert Maria Racz von den Grünen.
Die Entfernung des Mülls ist allein durch die Gemeindearbeiter nicht zu bewerkstelligen. Zur Unterstützung kaufte die Stadtgemeinde Oberwart einen großen "Staubsauger" mit Elektroantrieb, Kostenpunkt rund 20.000 Euro. "Dieser kommt im Frühling im Rahmen der Entfernung des Rollsplits zum Einsatz. Das Gerät macht aber auch die Entfernung der Stummel und des Kots einfacher", so Roland Poiger vom Wirtschaftshof.
Zum Umdenken bewegen
Es gab auch bereits Gespräche mit der Bezirkshauptmannschaft Oberwart. Alle angesprochenen Punkte sind in der StVO geregelt und könnten mit bis zu 360 Euro sanktioniert werden. "Außerdem gibt es eine Verordnung für Hundebesitzer, die demnächst auch überarbeitet und dem Problem angepasst werden wird", so Stadträtin Ilse Benkö (FPÖ).
Pilotprojekt "Wastewatchers"
Ilse Benkö geht sogar einen Schritt weiter und fordert den Einsatz von sogenannten "Wastwatchern", die Umweltsünder auf frischer Tat ertappen und anzeigen sollen. "Ich gehe viel mit meinem Hund spazieren und sehe täglich die Verschmutzung mit eigenen Augen. Hier muss man einfach hart durchgreifen, damit sich etwas ändert." Bgm. Rosner schließt eine solche Maßnahme nicht aus, er will vorerst jedoch an die Vernunft und das Einsehen der Bürger apellieren.
Auch VizeBgm. Dietmar Misik (SPÖ) vertritt die Meinung, dass sich ohne Sanktionen nichts ändern wird. Als Obmann des Umweltausschusses organisiert er auch die jährliche Flurreinigung. "Wir sind sogar schon auf Autoreifen, Mopedautos und Waschmaschinen gestoßen, die einfach in den Graben oder Fluß geworfen wurden."
Kooperation mit BFI oder AMS
Ilse Benkö plädiert für ein Pilotprojekt für die Dauer von einem halben Jahr mit etwa vier bis fünf Leuten. Eine Idee wäre hier auch die Zusammenarbeit von Stadt und AMS. "Eine weitere Möglichkeit wäre, die Mitarbeiter des Sozioökonomischen Betriebes des BFI für diese Aufgabe heranzuziehen", so Misik. Bürgermeister Georg Rosner ist gerade dabei, den rechtlichen Rahmen für solche Maßnahmen zu prüfen. Auch der Verwaltungsaufwand und der budgetäre Rahmen muss genau geprüft werden.
Nur 20.000 Sackerl fürs Gackerl
In Oberwart sind 376 Hunde registriert. Wenn man bedenkt, dass jeder Hund durchschnittlich einmal am Tag "gackerlt", müssten rund 137.240 Sackerl im Jahr zum Einsatz kommen. "Wir haben einen Verbrauch von 20.000 Sackerl im Jahr", so Poiger. Natürlich braucht man das 'Sackerl fürs Gackerl' nur, wenn man an öffentlichen Orten unterwegs ist und nicht, wenn der Hund sein Geschäft zuhause verrichtet, aber an den Spuren ist zu erkennen, dass viele Hundebesitzer immer noch nicht davon Gebrauch machen.
Schulen ins Boot holen
Im Stadtgebiet Oberwart gibt es etwa 300 bis 400 Mistkübel und jede Menge Sackerl für den Hundekot, doch müssen diese auch benutzt werden. "Die Menschen müssen umdenken und dafür sensibilisiert werden, hier sollte man schon bei den Jüngsten beginnen. Doch das hilft alles nichts, wenn man es ihnen nicht vorlebt", so Rosner. Schulprojekte in diese Richtung, sowohl an Pflicht- als auch Höheren Lehranstalten, könnten einen weiteren Schritt in die richtige Richtung bedeuten.
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