Pilotprojekt „Akutordination Oberwart“ startet im LKH Oberwart
Am 3.10.2016 startet im Bezirk Oberwart ein österreichweit einzigartiges Pilotprojekt.
OBERWART. In der direkt im Krankenhaus Oberwart angesiedelten Akutordination, in welcher die niedergelassenen Allgemeinmediziner des Bezirkes Oberwart Dienst versehen, haben Patienten Montag bis Freitag zu den Tagesrandzeiten von 17 Uhr bis 22 Uhr eine fixe Anlaufstelle für allgemeinmedizinische Notfälle. Im selben Zeitraum wird ein Visitenarzt geh- und transportunfähige Patienten in Form von Hausbesuchen betreuen. Ab 22 Uhr bis 7 Uhr steht ein professioneller Telefonarzt zur Verfügung, falls erforderlich natürlich Rettung und Notarzt. Zentrale Auskunftsstelle für die PatientInnen ist weiterhin die Rufnummer 141.
Finanzielle Entlastung
Ein Ziel des Pilotprojektes ist die Entlastung des teuren Spitalsbereiches. Patienten, die ohne Zuweisung das Spital aufsuchen, werden zunächst der Akutordination zugeleitet, wo ein erfahrener Allgemeinmediziner eine Erstbegutachtung vornimmt, gegebenenfalls erstversorgt und je nach Krankheitsbild die Patienten zur weiteren Abklärung an die Zentrale Aufnahme- und Erstversorgungseinheit des Krankenhauses Oberwart (ZAE) weiterleitet oder aber auf den niedergelassenen Hausarzt/Facharzt auf den nächsten Tag verweist. „Nicht zuletzt dient der Pilotversuch der Attraktivierung des Landarztberufes. Durch die zeitliche Begrenzung der Dienstzeiten sollen Ärzte motiviert werden, wieder Landarztstellen zu übernehmen“, so Gesundheitslandesrat Norbert Darabos.
Nur für Notfälle
Die Akutordination selbst soll das bewährte Hausarztsystem nicht ersetzen. Es handelt sich um eine Ordination für allgemeinmedizinische Notfälle. Krankschreibungen, Kontrollen, Wiederbestellungen oder die Weiterverordnung von Medikamenten werden dort nicht stattfinden.
Ausgenommene Gemeinden
Vom Pilotprojekt umfasst sind sämtliche Gemeinden des Bezirkes Oberwart mit Ausnahme von Litzelsdorf, Kemeten und Deutsch Schützen-Eisenberg, welche weiterhin vom Bereitschaftsdienst Güssing mitversorgt werden. Der Pilotversuch ersetzt den allgemeinmedizinischen Wochentagsnacht-Bereitschaftsdienst in den betroffenen Gemeinden.
Nicht betroffen
Keine Änderungen gibt es vorerst beim allgemeinmedizinischen Notdienst an Samstagen, Sonn- und Feiertagen: Hier bleibt es beim Bereitschaftsdienst in der derzeitigen Form. Über die bewährte und bekannte Rufnummer 141 bekommen Patienten alle erforderlichen Auskünfte.
Projektbeteiligte
Träger des Projektes sind das Land Burgenland, die Burgenländische Gebietskrankenkasse, die Ärztekammer für Burgenland, der Burgenländische Gesundheitsfonds und die KRAGES. Weitere Partner sind das Rote Kreuz, die Landessicherheitszentrale sowie der Notruf Niederösterreich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.