Ostafrikanische Küche in der Stauzone Rudolfstraße

Monique Muhayimana bereichert die Gastronomieszene.
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LINZ-URFAHR (nil). Monique Muhayimana bekocht vor allem Österreicher. Die Ökonomin, die aus Ruanda flüchten musste, arbeitet hauptsächlich auf der Post und betreibt das „tamu sana“ in der Urfahraner Rudolfstraße derzeit nur nebenbei.

In der Küche ist Monique Muhayimana Autodidaktin: „Ich konnte von Kindheit an kochen, das liegt mir wohl in den Händen.“ Seit Juli vergangenen Jahres betreibt sie mit dem „tamu sana“ (zu Deutsch „sehr lecker“) das derzeit einzige ostafrikanische Restaurant mit Cateringservice in Linz. Kleine Snacks gibt es hier immer, wer ein richtiges Menü will, sollte zwei Tage vorher anrufen: „So ist alles gut planbar und ich muss keine Lebensmittel wegwerfen“, sagt Muhayimana.
Ursprünglich betrieb die gebürtige Ruanderin nur einen Cateringservice, bis sie per Zufall die Möglichkeit bekam, in der Rudolfstraße 21, Räume günstig zu mieten. Ihre Gäste sind zu 80 Prozent Österreicher, denn „die Afrikaner laden lieber Freunde zu sich nach Hause ein und kochen gemeinsam, anstatt essen zu gehen“. Für den Gaumen ihrer österreichischen Gäste hat die zweifache Mutter die typisch ostafrikanischen Gerichte leicht abgewandelt und weniger gewürzt. Schon in ihrer Heimat Ruanda hat Muhayimana gerne für ihre große Familie gekocht. Damals wollte sie gerne Wirtschaft studieren, „aber dann ist der Krieg gekommen“. 1994 floh sie mit ihrem Mann zu ihrer Schwester nach Linz. Unterwegs starb ihr Sohn an einer Krankheit. Als sie ankam, war es November, „es war bitterkalt und ich hatte nur Sandalen an. Es war ein Schock“. Sie wollte nur für zwei Monate bleiben, abwarten, bis sich die Situation in Ruanda bessert, „aber sie wurde nur schlimmer“.
Ihre ersten Erfahrungen in Linz waren belastend: „Ich konnte anfangs keinen Deutschkurs besuchen, weil ich hochschwanger war. Ich konnte mich mit niemandem unterhalten.“ Und dann wurde der erste Asylantrag der jungen Familie abgelehnt. Erst mit dem zweiten nun positiven Asylbescheid wurde alles leichter: „Damals hat unser Leben in Linz erst richtig begonnen. Integration fängt erst an, wenn man Papiere hat. Man bekommt leichter eine Sozialwohnung und einen Job.“ Sie nahm damals jede Arbeit an, nur um zu überleben und besuchte mehrere Deutschkurse. „Dennoch hat es drei Jahre gedauert, bis ich wirklich gut Deutsch sprechen konnte“, sagt Muhayimana.
Aber sie gab nicht auf, studierte an der Johannes Kepler Universität Wirtschaftswissenschaften und arbeitet heute bei der Post. Ihr Lokal betreibt sie derzeit noch nebenbei, „aber ich möchte das gerne länger machen, wenn es möglich ist“, hofft Muhayimana. Das „tamu sana“ füllt eine Marktlücke: „In Linz gibt es viele Restaurants, aber nur wenig Vielfalt.“ Nebenbei engagiert sich die gebürtige Ruanderin in zahlreichen afrikanischen Vereinen und ist Gründungsmitglied der „Ostafrikanischen Community“.

Monique Muhayimana bereichert die Gastronomieszene.
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Foto: Cityfoto
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