"Besser aufgestellt als andere Bezirke"

Eine abgeschlossene Ausbildung ist eines der besten Rezepte gegen Arbeitslosigkeit. Wer einen Job sucht, findet viele Angebote in der Gastronomie, der Metall-, Elektro- und Kfz-Branche. | Foto: saxlerb /Fotolia
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  • Eine abgeschlossene Ausbildung ist eines der besten Rezepte gegen Arbeitslosigkeit. Wer einen Job sucht, findet viele Angebote in der Gastronomie, der Metall-, Elektro- und Kfz-Branche.
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BEZIRK (up). „Wir sind besser aufgestellt als andere Bezirke und das lässt uns zuversichtlich ins Jahr 2015 schauen“, gibt sich Wirtschaftskammer-Obmann Wolfgang Wimmer optimistisch. Der Handel ist starkem Mitbewerb ausgesetzt. Die hochqualifizierte Beratung sei deshalb eine wesentliche Grundlage des Erfolgs. „Wir müssen der Bevölkerung immer wieder sagen, dass jeder Euro, der außerhalb der Region ausgegeben wird, eine Schwächung der eigenen Lebensqualität bedeutet. Hier liegen Arbeitsplätze dahinter, Infrastruktur und vieles mehr“, so Wimmer. Als Erfolgsfaktor sieht er die vielen eigentümergeführten Unternehmen im Bezirk. „Diese arbeiten einfach nachhaltiger. Das Handwerk wird an Bedeutung gewinnen,“ meint Wimmer, der selbst als Versicherungsunternehmer aktiv ist. „Als wichtigste infrastrukturelle Maßnahme müssen die Verantwortlichen den Neubau der Mauthausener Donaubrücke vorantreiben.“

Lehre plus Praxis ideal
Von stark steigender Arbeitslosigkeit wird der Bezirk nach Einschätzung von AMS-Chefin Christa Hochgatterer verschont: „Der Perger Arbeitsmarkt bleibt bis 2016 trotz leichter Zunahme der Arbeitslosigkeit im Österreichvergleich noch immer relativ stabil – vorausgesetzt, es gibt keine größeren Unternehmenskrisen oder gar Konkurse im Bezirk. Ich rechne mit keiner Jahresarbeitslosenquote weit über vier Prozent.“ Am leichtesten finden im Bezirk Facharbeiter in der Metall-, Elektro- und Kfz-Branche einen Job. Dabei gilt: Mindestens Lehrabschluss. Je mehr fachbezogene Praxis, desto höher die Chancen auf einen Job. Auch der Gastrobereich bietet viele Arbeitsplätze. „Für eine offene Stelle im Büro gibt es dagegen innerhalb ein paar Tage an die 100 Bewerbungen“, weiß Hochgatterer. Am ehesten von Arbeitslosigkeit betroffen sein werden Personen über 45 Jahre und zwischen 19 und 24 Jahren, Frauen aller Altersgruppen sowie Menschen ohne Ausbildung. „Knapp 46 Prozent unserer Vorgemerkten haben keinen Berufsabschluss. Die Zahl der arbeitsuchenden Personen mit vermittlungshemmenden Umständen wie Alter, mangelnde verwertbare oder gar keine Ausbildung, gesundheitliche Beeinträchtigung nimmt zu“, weiß die AMS-Chefin.

Wie geht es 2015 mit der Wirtschaft weiter?
Kommt der lang erwartete Aufschwung oder müssen wir uns auf ein Krisenjahr einstellen?

Anton Karner, Geschäftsführer, Habau Hoch und Tiefbaugesellschaft m.b.H.
„Nach allen relevanten Prognosen wird es Wirtschaftswachstum in bisher gekannten Dimensionen in Europa zukünftig nicht mehr geben. Unsere Aufgabe ist daher, die Leistungen unseres Unternehmens an diese veränderten Bedürfnisse anzupassen. Dafür entwickeln wir bei Habau neue Geschäftsmodelle und verstärken wachsende Geschäftsfelder im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung.
Zusammen mit unseren fleißigen und innovativen Mitarbeitern kommen wir sicher gut durch schwierige Jahre. Wir nutzen diese Zeit aber auch und verstärken allgemein gerade jetzt unsere innerbetriebliche Weiterbildung. Einen weiteren Schwerpunkt werden wir bei Habau auf eine noch bessere Ausbildung der Lehrlinge setzen – sie sind schließlich unsere Führungskräfte von morgen.“

Manfred Hinterdorfer, Leader-Manager
„Ich bin ein sehr positiv denkender Optimist und gehe für das Jahr 2015 von einem geringen Wirtschaftswachstum aus und keinesfalls von einer Rezession. Wichtig ist natürlich der private Konsum, optimaler Weise innerhalb der Region um somit auch die regionale Wirtschaft zu stützen und nicht zuletzt auch die angespannte Situation im Arbeitsmarkt damit zu entspannen.“

Leonhard Helbich-Poschacher, Donaupark
"2015 wird es wirtschaftlich eine Seitwärtsbewegung geben. Der lang erwartete Aufschwung wird erst dann langsam eintreten, wenn die Bundesregierung eine Steuerreform umsetzt, die nicht nur rhetorisch ambitioniert ist, sondern Fakten setzt."

Christoph Steger, Geschäftsführer Vertrieb, Engel Austria GmbH
"Die Auftragslage bei Engel ist sehr gut und wir arbeiten in allen Werken mit einer guten Auslastung. In Summe sind die weltweiten Märkte weiterhin stabil, auch wenn die politischen Konflikte einzelne Regionen schwächen. Unser größter Markt ist Deutschland, wo sich die Nachfrage weiter stabil entwickelt. Die am stärksten wachsenden Märkte sind aktuell die USA, China und Mexiko. Vor allem in Nordamerika basiert das Wachstum auf einer stark steigenden Nachfrage nach innovativen Verfahren und Lösungen für Hochleistungsanwendungen. Der automobile Leichtbau ist weltweit ein wichtiger Wachstumstreiber, denn wir sind bei diesem Thema noch immer am Anfang. Bereits heute gehört Engel zu den bevorzugten Lieferanten und Entwicklungspartnern der internationalen Automobilindustrie."

Manfred Nenning, Geschäftsführung Finanzen und Administration, Hueck Folien
„Wirtschaftlich wird 2015 weiterhin eine Herausforderung bleiben. Seit 2008/2009 sind die Märkte weltweit äußerst volatil und eine Einschätzung wird immer schwieriger. Ich selber bin optimistisch, dass wir auch dieses Jahr, trotz aller Schwierigkeiten, wieder gut meistern werden. Als Bürgermeister sehe ich ein spannendes Wahljahr vor uns, wo die Weichen für die nächsten Jahre neu gestellt werden. Für die Gemeinde Bad Kreuzen sehe ich hier sehr zuversichtlich in die Zukunft, da die Zusammenarbeit hervorragend funktioniert!“

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