Wirtschaftsempfang
Wie Perger Unternehmen die Zukunft meistern
Die neue Wirtschaftskammer-Bezirksobfrau Eveline Grabmann bat am Donnerstag der Vorwoche zum Empfang.
PERG. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Ehrengäste folgten der Einladung in die Synthesa-Arena. Das Motto des Events: "Die Zukunft meistern". Firmen-Vertreter informierten über Maßnahmen, um ihre Betriebe für anstehende Herausforderungen zukunftsfit zu machen.
Umbruchphase trifft Unternehmen
"Der Bezirk Perg hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich gut entwickelt, steht aber auch vor neuen Herausforderungen. Europa befindet sich in einer Umbruchphase, in der sich Produktionsweisen, Geschäftsmodelle, Lebens- und Konsumstile, Arbeitsorganisationen und gesellschaftliche Strukturen insgesamt verändern", fasste Grabmann aktuelle Entwicklungen zusammen. Steigende Preise, Löhne, Energiekosten und mehr beschäftigen die Betriebe derzeit. Die Stimmungslage könnte besser sein.
Sich auf Zukunftsfähiges konzentrieren
"Der Baukonjunktur-Einbruch trifft uns voll", sagte Synthesa-Geschäftsführer Paul Lassacher. Man sei dabei, die Wertschöpfungskette von vorne bis hinten zu durchleuchten. Es gehe darum, sich auf Zukunftsfähiges zu konzentrieren. Ein großes Thema sind die Löhne. In der Chemischen Industrie laufen derzeit die KV-Verhandlungen. Diese seien von Gewerkschafts-Seite auf "unakzeptablem Niveau" gestartet, so Lassacher. Voranbringen will man die Digitalisierung im Betrieb. Die schwächelnde Baukonjunktur spürt auch Manfred Froschauer aus Naarn im Plattenhandel. Er gründete 2015 die Fixotherm Fensterbank Dichtsysteme Gmbh. Mit seiner Innovation bietet er eine dichte und isolierende Ebene auf der Fensterbank – hier ziehe das Geschäft erfreulicherweise etwas an.
Veränderungen in der Arbeitswelt
Sonja und Johann Langeder von Garten Leben Wohnen Langeder in Perg gingen auf Anliegen ihrer Mitarbeiter ein. Jene im Handel haben nun am Samstag frei. Entstanden ist dafür ein Selbstbedienungs-Shop, der am Abend und am Wochenende geöffnet hat. Die Kunden seien mitgezogen, der Umsatz konnte gesteigert werden. An verschiedenen Schrauben wurde gedreht, um die Bezahlung der Gartenbetreuungs-Mitarbeiter an den Industrie-Verdienst anzupassen. Umbauten erfolgten am Firmen-Standort.
Hoffen auf geringere Lohnnebenkosten
Der Perger Juwelier Gerald Edthaler sieht in seiner Branche einen kleinen Vorteil: Weil große Wertsteigerungen hier etwas zum Tragen kommen. Insgesamt erlebe man im Handel aber durch den Online-Einkauf große Veränderungen. Auch die massiven Kostensteigerungen seien ein Thema, er sprach die Notwendigkeit der Lohnnebenkosten-Senkung an. Der Erhalt der lokalen Nahversorger ist ihm ein besonderes Anliegen.
Breites Spektrum an Leistungen bieten
Andrea Fraundorfer von der Edelweiß Textilreinigung am Perger Hauptplatz war schon durch Corona stark getroffen. Dann kamen Energie- und Lohnkosten als Thema. Man schaue, effizienter zu arbeiten, sagt sie. Im relativ großen Einzugsgebiet achtet sie darauf, ein breites Spektrum an Leistungen abdecken zu können. Annahmestellen gibt es in St. Georgen an der Gusen und Bad Zell. Den zweiten Standort in Garsten hat sie geschlossen, dieser sei wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen.
Neue WKO-Bezirkschefin besucht Betriebe
Grabmann meinte mit Blick auf den Arbeitsmarkt: Wer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht, könnte jetzt die Chance nutzen. Sie sprach auch den neu aufgelegten Handwerker-Bonus als gute Unterstützung an. Die neue WKO-Obfrau startet nun mit einer Bezirkstour, um sich mit den Betrieben in den Gemeinden auszutauschen. Sie will dadurch erfahren, wo Unternehmer der Schuh drückt und ein Sprachrohr für die Interessen sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.