2,50 Euro für 'Asyl-Jobs'
Sind 5 Euro pro Stunde zu viel für Asylwerber? Innenminister Sobotka sagt Ja. Wir fragten im Tal nach.
PIELACHTAL (ah). Letzte Woche diskutierten die Landesflüchtlingsreferenten die Entlohnung von Asylwerbern. 5 Euro - so der Vorschlag der Referenten; 2,50 Euro - so der Gegenvorschlag des Innenministers Wolfgang Sobotka (ÖVP).
Weinburgs Ortschef Peter Kalteis steht dem Vorschlag von 2,50 Euro negativ gegenüber. "5 Euro sind das Ergebnis der Festlegung der Landessozialreferenten und die werden dies fachlich sicher richtig und parteiunabhängig beurteilt haben." Kalteis ärgert es unterdessen, dass der Innenminister mit diesem Thema Platz in den Medien bekommen hat. Ganz anders sieht das Arthur Rasch, Bürgermeister von Hofstetten-Grünau: "5 Euro sind zu viel. 2,50 sind die goldene Mitte und wären meiner Meinung nach passend." Rasch versteht die Angst Sobotkas, dass 5 Euro pro Stunde ein zu großer Anreiz für weitere Wirtschaftsflüchtlinge sein könnten, nach Österreich zu fliehen. In Hofstetten arbeiten Asylwerber bereits im Gemeindeaußendienst mit. "Sie bekommen dafür Gemeinde-Wirtschaftsgutscheine im Wert von 4 Euro. Somit profitieren heimische Wirtschaft und Asylwerber in gleichem Maße." Das gleiche Programm gibt es in Kirchberg: "Die Gemeinde hat schon mehrmals Flüchtlinge zu Arbeitsleistungen herangezogen. Die Bezahlung erfolgte in Form von Gutscheinen. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht." 2,50 Euro erscheint Gonaus zu wenig. Stefan Gratzl, Ortschef Hafnerbachs, hingegen: "Ich schließe mich hier dem Vorschlag an. Es geht um eine gemeinnützige Tätigkeit, damit die betroffenen Personen, die vom Sozialsystem ohnehin sehr gut unterstützt werden, sich durch diese Weiterentwicklung (zB Deutschkenntnisse) besser integrieren können." Gonaus teilt die Angst Sobotkas nicht: "Ich glaube nicht, dass diese Bezahlung bei Einhaltung der Obergrenze (110 Euro/Woche) ein Anreiz ist, als Wirtschaftsflüchtling nach Österreich zu kommen."
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