'Pflicht einen Beitrag zu leisten'
Hafnerbach beweist Nächstenliebe und nimmt eine Flüchtlingsfamilie auf. Der Ortschef im Interview.
Wie viele Flüchtlinge finden in der Gemeinde Hafnerbach künftig Schutz?
STEFAN GRATZL: "Es wird in Hafnerbach eine Familie aufgenommen, insgesamt fünf Personen.
Der Vater ist bereits in Österreich und wird voraussichtlich ab 1. Oktober in die Wohnung im Pfarrheim einziehen.
Die Mutter samt den Kindern, ein siebenjähriges Mädchen und ein fünfjähriger Bub, befinden sich noch in der Türkei und sollen in rund zwei Monaten, wenn das Familienzusammenführungsverfahren abgeschlossen ist, nachkommen."
Die Gemeinde veranstaltete letzte Woche eine Info-Veranstaltung. Wie war der allgemeine Tenor?
"Der Tenor der Bevölkerung war bei der Veranstaltung sehr positiv betreffend die Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie. Bei der Diskussion wurden sachliche Fragen gestellt, insbesondere wie man helfen kann. Leute haben auch spontan ihre Hilfe zugesagt. Man hat gespürt, dass die Menschen helfen möchten."
Warum entschied sich die Gemeinde Hafnerbach für eine Aufnahme von Flüchtlingen?
"Die Familie wird federführend von der Pfarre Hafnerbach aufgenommen. Die Gemeinde ist Partner und unterstützt dort, wo es erforderlich ist.
Ich bin der Ansicht, dass wir aus Gründen der Nächstenhilfe und Menschlichkeit die Pflicht haben, auch einen Beitrag zu leisten. Da die Wohnung im Pfarrheim frei wurde, hat sich die Möglichkeit eröffnet, einer Familie ein Quartier zur Verfügung zu stellen. Mit vereinten Kräften haben sich Pfarre und Gemeinde zu diesem Schritt entschlossen."
Wie kann sich die Hafnerbacher Bevölkerung helfend einbringen?
"Die wichtigste Unterstützung ist sicher der möglichst offene und vorurteilsfreie Umgang mit der Familie, die zu uns kommt – jede positive Erfahrung erleichtert ihnen die Eingewöhnung. Erzählen Sie von Ihren guten Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis oder am Stammtisch."
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