Die Sicherheit hat oberste Priorität

Das Datenmaterial im Zusammenhang mit den Gefahrenzonenplänen wächst bei Wolfgang Klien zunehmend an.
  • Das Datenmaterial im Zusammenhang mit den Gefahrenzonenplänen wächst bei Wolfgang Klien zunehmend an.
  • hochgeladen von Günther Reichel

Geänderte Gefahrenzonenpläne machen vieles schlechter. Aber auch vieles besser, sagt Wolfgang Klien.

REUTTE (rei). Seit Jahren ist Wolfgang Klien „das Gesicht“ des Wasserbauamtes Reutte. Die Dienststelle ist dem Baubezirksamt Reutte zugeordnet. Vier Buchstaben gehören zum täglichen Geschäft von Wolfgang Klien und seinen Mitarbeitern: L E C H.
Der Lech, zweitgrößtes Fließgewässer in Tirol, prägt mit all seinen Schönheiten aber auch Gefahren größte Teile des Außerferns. Es gibt Zeiten, da ist er Naherholungsgebiet, dann wieder ein echtes Gefahrenpotential. Mit all dem muss man umgehen können.
„Nicht ganz einfach“, wie der Leiter des Wasserbauamtes sagt. Er wohnt in Lechaschau, also in einer jener Gemeinden, die ganzjährig mit dem Lech leben. Mit seinen Schönheiten und mit seinen Gefahren.
In den vergangenen Jahren wurde der Lech auf sein Gefahrenpotential hin untersucht. Der Fluss ebenso, sie sein gesamtes Umfeld.
Herausgekommen ist ein neuer Gefahrenzonenplan. Je nach dem, welche Interessen man als Grundeigentümer hat, sieht man eben diesen unterschiedlich. „Vieles war schon vor der Neubewertung bekannt“, sagt Klien. Manches wurde vielleicht nicht aus- bzw. angesprochen. Zum Beispiel, dass es sein könnte, dass bei Hochwasser eine Fläche überflutet wird. Relativ egal, wenn es sich um ein Feld, eine Wiese oder ein Waldgrundstück handelt, „dumm“ wenn darauf ein Wohnhaus steht.
Die Neubewertung von Grundstücken wirkt sich unterschiedlich aus. Grundbesitzern, die eine Freifläche gerne als künftiges Bauland sehen würden, könnte passieren, dass es eben diese Umwidmung nicht mehr geben wird. Klien formuliert das so: „Das heißt ja nicht, dass hier überhaupt nie mehr gebaut werden kann. Aber die Auflagen werden sehr streng. Und es braucht Prüfungen!“ Auch mögliche Förderungen könnten ausbleiben.
Wer heute in einem Gebiet wohnt bzw. gebaut hat, das auf Grund neuer Bewertungen plötzlich in einer kritischen Zone - „gelb“ oder gar „rot“ - wohnt, sollte sich aber deshalb nicht anfangen zu fürchten. „Die Situation ist ja die Selbe wie vor einer Neubewertung“, erklärt Klien.
Was im ersten Moment also negativ klingt, könnte mittel- bis langfristig dahingehend ein Vorteil sein, dass es leichter wird, Schutzmaßnahmen in diesem Bereich durchzusetzen. Der umgehende Verkauf einer solchen Liegenschaft könnte aber schwieriger werden. Wer jedoch an einem solchen Ort dauerhaft leben möchte, der bekommt aufgrund neuer Bewertungen die Chance, dass sein Grundstück einen höheren Schutz bekommt. Und spätestens in diesem Moment bekommen die neuen Gefahrenzonenpläne ihre Rechtfertigung.

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