Lawinenkurs in Tannheim

Insgesamt 30 Kursteilnehmer waren mit vollem Einsatz beim Ausbildungskurs dabei. | Foto: Foto: privat
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30 Teilnehmer nahmen an einem Kurs teil, um die Lawinengefahr besser einschätzen zu können.

TANNHEIM (rei). Lawinenabgänge mit teils dramatischem Ausgang in den vergangenen Wochen haben wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass entsprechende Warnungen gegeben werden können. Besonders wichtig ist das, wenn es um den Schutz von Siedlungen, Straßen und Sportanlagen - dazu zählen auch Liftanlagen bzw. die dazugehörenden Pisten - geht.
In Tannheim ließen sich 25 Mitglieder diverser Lawinenkommissionen aus ganz Tirol, sowie fünf weitere Personen, die immer wieder mit dem Thema Lawinen zu tun haben, von den Top-Fachkräften des Landes schulen. Unter ihnen die beiden Lawinenexperten Rudi Mair und Patrick Nairz, sowie Harald Riedl vom Land Tirol, zuständig für die Lawinenkommissionen.
Der Ausbildungsstand war schon vor Kursbeginn hoch, sagt Riedl. Doch die Gesetze geben vor, dass sich die Mitglieder von Lawinenkommissionen regelmäßig schulen lassen. „Wir versuchen diese Ausbildungen möglichst in den Regionen anzubieten. 2015 waren wir in Höfen, heuer in Tannheim“, erzählt Riedl. Doch es kommen nicht nur LK-Mitglieder aus dem jeweiligen Bezirken, in Tannheim fanden sich aus ganz Tirol Interessierte ein.
Dass sich jemand weigert, die vorgeschriebenen Kurse zu besuchen, kennt Riedl nicht. Wer in eine Lawinenkommission berufen wird, hat häufig ein Eigeninteresse daran, dabei zu sein: „Es klatscht keiner, wenn man ihn fragt, aber es drückt sich auch niemand“, weiß Riedl aus Erfahrung. Nachwuchsprobleme kennt man somit nicht.

Kaum Frauen dabei

Nur Frauen sind kaum anzutreffen. 1348 Personen sind in Tirol Mitglied irgend einer Lawinenkommission, darunter aber nur vier Frauen. Im Außerfern gibt es keine einzige. Das wundert dann auch die Experten des Landes: „Bei Feuerwehren, Rettung und der Bergrettung sind Frauen inzwischen stark vertreten, bei uns so gut wie gar nicht“, kann sich da auch Riedl nur wundern und richtet auch gleich den Appell an alle Frauen: „Bitte melden!“. Ansprechpartner sind die Gemeinden.

Große Verantwortung

Die Verantwort, welche die Kommissionsmitglieder haben, ist eine große. Doch es ist auch eine sehr interessante Aufgabe, die es zu erledigen gibt. Wer übrigens glaubt, die Kommissionsmitglieder sperren bei Lawinengefahr Straßen oder Pisten udgl., der irrt. Riedl: „Wir sind beratend tätig und geben Empfehlungen ab. Für die Umsetzung, etwa das Aussprechen von Sperren, sind dann aber die Bürgermeister, die Bezirksbehörde oder auch der Geschäftsführer einer Sportanlage zuständig.“
Der Kurs in Tannheim hat die Erwartungen erfüllt. Neben dem Schulungsaspekt ist aber auch die Kameradschaft ganz wichtig. Der Gedankenaustausch zwischen den Kursteilnehmern findet während des Kurses statt, und natürlich auch abseits davon.

Unterstützung aus Tannheim

„Die Stimmung war sehr gut. Das ist ebenso wichtig wie der Kurs selbst“, ist Tannheims Bürgermeister Markus Eberle überzeugt. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass dieser Kurs diesmal in Tannheim stattfand. „Für eine Tourismusregion ist es wichtig, dass auch im Bereich des vorbeugenden Lawinenschutzes alles getan wird, was notwendig ist. Kurse gehören dazu. Mein Interesse ist es, entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten.“

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