Makor: "Die Zeit drängt"

BezirksRundschau: Sie stehen ganz klar auf der Seite der Befürworter. Warum?
Christian Makor: Weil auch in der Region das Bildungsangebot ausgebaut werden muss, nicht nur in Linz. Wir brauchen hier eine hochwertige Ausbildung vor Ort, um die jungen Fachkräfte im Innviertel halten zu können.

Die Forderung nach einer FH Innviertel ging mit der Schließung der Gesundheitsakademie in Ried einher. Mittlerweile steht der Mangel an Fachkräften im Composite-Bereich mehr im Vordergrund. Sie plädieren trotzdem für eine "zweigleisige" Fachhochschule.
Das hat zwei Gründe: Zum Einen braucht es für die Errichtung eines eigenen FH-Standortes rund 1000 Studierende, damit der Campus effizient geführt werden kann. Nur mit einer Fachhochschule für soziale Gesundheitsberufe sowie für den Composite-Bereich bringen wir diese 1000 Studenten zusammen. Zudem wächst der Bedarf an Kräften im Gesundheits- und sozialen Bereich stetig – ein Blick auf die Region genügt, um das zu erkennen.

Die Errichtung einer FH Innviertel würde rund 100 Millionen Euro kosten. Schreckt Sie das nicht ab?
Nein. Natürlich braucht es für einen eigenen Campus eine entsprechende Infrastruktur – ein Institutsgebäude, Hörsäle, ein Studentenheim, einen Sportplatz. Es würden sich wahrscheinlich auch ein Lokal und eine Einkaufsmöglichkeit ansiedeln – ein kleines 'Studentendorf' könnte entstehen. Die 100 Millionen müssen aber auf zehn Jahre aufgeteilt gesehen werden, wenn der Vollausbau erreicht ist.

Bleibt die Standortfrage. Was schlagen Sie vor?
Die wichtigsten Kriterien sind eine möglichst zentrale Lage im Innviertel sowie eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Möglich wären zum Beispiel Gurten, Wippenham, Mehrnbach oder Altheim – selbst für Studierende aus Vöcklabruck und Grieskirchen wäre das nicht zu weit weg. In jedem Fall muss aber schnell gehandelt werden. Vom Wissenschaftsministerium wurde ein Ausbau der Studienplätze angekündigt. Bis 2018 sollen bis zu 1000 neue Plätze in Oberösterreich genehmigt werden. Um sich Plätze für eine FH Innviertel sichern zu können, müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.