Demonstration vor Kickl-Auftritt
"Die rechte Hetze wird zu laut"
Der FPÖ nicht die Bühne überlassen, sondern „Zusammenhalten gegen rechts“ sowie ein Zeichen gegen Hetze setzen: Das war das Ziel der „Omas gegen rechts“, die seit sechs Jahren gegen „Rechte“ und für den „Erhalt der Demokratie" kämpfen.
RIED. Um 16. 30 Uhr starteten die rund 300 Demonstranten am Rieder Hauptbahnhof und spazierten Richtung Marktplatz, mit Blick Richtung Jahnturnhalle, wo bereits zahlreiche FPÖ-Sympathisanten auf den Einlass zum Politischen Aschermittwoch warteten. „Wir „Omas gegen rechts“ stehen für die Demokratie und eine solidarische Gesellschaft. Eine Gesellschaft, wo jeder die gleichen Chancen haben sollte, um glücklich zu sein. Wir kämpfen für die Zukunft unserer Kinder und sagen denen da drüben: Wir halten zusammen gegen euch Rechte“, sagte Susanne Scholl, Mitglied der "Omas gegen rechts" die als erste das Rednerpult betrat.
„Unter Haider zu einer kriminellen Partei geworden“
Vor Fernsehkameras sagte Adelheid Schnellinger, eine der Organisatorinnen, sie habe Angst, dass die Demokratie durch Parteien wie die FPÖ in Gefahr sei, oder die österreichische Bevölkerung gar wieder in einer Nazi-Diktatur leben müsse. Unter dem Titel„die FPÖ vor Gericht“ sprach Hans-Henning Scharsach, Journalist und Buchautor, zu den Demonstranten. „Unter Jörg Haider ist die FPÖ zu einer kriminellen Partei geworden“, so Scharsach, der einige Beispiele nannte. Das Schlimmste sei, dass ein Udo Landbauer jetzt Teil der niederösterreichischen Landesregierung ist. Landbauer sorgte 2018 im Rahmen der sogenannten Liederbuch-Affäre, wo sechs Millionen ermordete Juden verhöhnt wurden, für einen großen Skandal.
„Die rechte Hetze wird zu laut"
„Nie wieder“ skandierten die Demonstranten, darunter Eva Kiefer. „Wir als Patrioten brauchen keine rechtsradikalen Wertezerstörer", stand auf ihrem Schild. „Das ist ein Protest gegen die Identitäre Bewegung, die sich ja als patriotisch bezeichnet, diesen Begriff allerdings nur für ihre Hetze missbrauchen. Sie schaden dem Land und daran ist nichts patriotisch.“
„Die rechte Hetze wird zu laut. Ich will, dass meine Kinder in einer toleranten Gesellschaft aufwachsen. Es ist Zeit, dass auch die ruhigen Wähler der Mitte Farbe bekennen“, sagte eine andere Demonstrantin. Ein Lehrer unter den Demonstranten gab Einblick in das Klassenzimmer: „Es gibt einige Schüler, die mir in Gesprächen mitteilen, dass sie später mal die FPÖ wählen werden, da diese mit den Homosexuellen „abfahren“ würden. Mich würde ja interessieren, was FPÖ-Politiker dazu sagen, dass ihre Partei so ein Bild in der Öffentlichkeit abgibt. Doch mir ist bewusst, dass die Antwort vor einer Kamera nicht ehrlich sein würde.“
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