Biber erobert die Stadt
Rohrbach-Berger haben wenig Freude mit angeknabberten Obstbäumen.
ROHRBACH-BERG (wies). Da staunte ein Autofahrer kürzlich nicht schlecht, als der Biber nachts seelenruhig über die Haider-Kreuzung spazierte. "Der Biber wird verstärkt zu einem Problem", berichtet Bürgermeister Andreas Lindorfer in der letzten Gemeinderatssitzung. Am Gemeindeamt liegen zahlreiche Beschwerden von Obstgarten-Besitzern vor, deren Bäume der Nager beschädigt hat. Biber stehen unter Artenschutz und dürfen nicht bejagt werden. Auch den Bäumen rund um den Pöschlteich hat der Biber schon zugesetzt. Dort wurden nun Drahtgitter aufgestellt. Das zu machen, rät der Bürgermeister auch Obstgartenbesitzern in der Stadt.
Biber umsiedeln?
Bürgermeister Lindorfer sieht sich zudem auch mit dem Wunsch konfrontiert, den Pöschlteich-Biber umzusiedeln. Aber dieses Vorhaben ist nicht so einfach. Es würde einen hohen bürokratischen Aufwand mit sich ziehen und außerdem hat man – so scheint es auch anderswo – nicht recht eine Freude mit dem Nager. In den letzten Jahren haben die Tiere aus eigener Kraft Bäche und Flüsse im Bezirk wieder besiedelt. "Wir müssen mit Wildtieren leben", sagt Thomas Engleder, Naturschützer und Ökologe. Bäume kann man auch mit einem eigenen Anstrich vor den Bibern schützen.
Biber-Witze
Das Biber-Problem wurde auf der Gemeinderatssitzung durchaus auch mit Humor genommen: Einer Verbringung des Bibers stünde nichts im Wege, weil er kein Wappentier von Rohrbach-Berg sei, meinte ein Gemeinderatsmitglied. Wieder ein anderer schlug vor, den Biber ins Freibad bzw. in die Nähe des Tennisplatzes zu übersiedeln. Dort stünden Bäume, die ohnedies demnächst gefällt werden sollten.
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