Kriminalstatistik 2015: Weniger aufgeklärte Fälle, mehr Schlepperdelikte

Ein kurioses Detail: Obwohl die Einbrüche auf Landesebene gestiegen sind, so sind sie auf Bezirksebene gesunken. | Foto: Foto: Fotolia/Brian Jackson
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BEZIRK (anh). Laut dem Kriminalentwicklungs-Bericht der Landespolizeidirektion Oberösterreich wurden im Jahr 2015 62.666 Straftaten angezeigt. Das sind 1,8 Prozent weniger als im Jahr davor und ein Elf-Jahres-Tief. Im Bezirk Rohrbach ist die Zahl der Anzeigen beziehungsweise Straftaten sogar um 3,4 Prozent zurückgegangen, zur Anzeige gebracht wurden hier 1298 Fälle. David Furtner, Pressesprecher des Landespolizeikommandandos OÖ meint dazu: „In Rohrbach passiert im Vergleich zu anderen Bezirken sehr wenig. Über die Gründe, warum das so ist, kann man nur spekulieren."

Weniger aufgeklärte Fälle

Die Aufklärungsquote liegt in Oberösterreich bei etwa 50 Prozent, das heißt, dass in etwa die Hälfte der Verbrechen aufgeklärt wird. Im Bezirk Rohrbach liegt sie mit 62 Prozent zwar über dem Durchschnitt, der Bezirk hat jedoch in Bezug auf diese Zahl den stärksten Rückgang zu verzeichnen – ein Minus von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier müsse man laut Furtner jedoch die absoluten Zahlen betrachten. "Die Zahl der Strafdelikte generell ist niedrig, wenn da ein oder zwei Fälle nicht aufgeklärt werden, ist die Quote gleich höher. Grundsätzlich und im Vergleich mit Städten passieren in Rohrbach wenig Straftaten“, so der Pressesprecher. Auf die Frage, ob es einen Zusammenhang mit dem Rückgang der Aufklärungsquote bei den Straftaten und dem Flüchtlingseinsatz der Polizei an der Grenze in Kollerschlag gebe, heißt es seitens der Landespolizei: "Nein. Der Flüchtingsstrom war eine große Herausforderung für die Polizei, aber die täglichen Aufgaben der Polizei wurden in dieser Zeit weiter ausgezeichnet wahrgenommen." Furtner betont außerdem: "Beim Flüchtlingseinsatz haben die Kommunen besonders gut mit der Polizei zusammengearbeitet. Hervorzuheben ist besonders Bürgermeister Saxinger in der Gemeinde Kollerschlag."

Schlepperdelikte im Bezirk gestiegen

Oberösterreichweit gesehen sind die fünf wichtigsten Kriminalitätsfelder – KfZ-Diebstähle, Einbrüche, Gewaltkriminalität, Wirtschaftskriminalität und Internetbetrug/Cybercrime – allesamt rückläufig bis gleichbleibend, mit einer Ausnahme: Die Anzahl der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser ist innerhalb eines Jahres um 25,8 Prozent angestiegen. Im Bezirk Rohrbach ist kurioserweise genau dieses Feld gesunken – genauso wie Verstöße, die mit Betrug, Vandalismus oder fahrlässiger Körperverletzung zu tun haben. "Am meisten zugenommen haben im Bezirk Rohrbach Schlepperdelikte, Verstöße die mit dem Suchtmittelgesetz in Zusammenhang stehen und Diebstähle", gibt Bezirkspolizeikommandant Herbert Kirschner Auskunft. Der Grund für den Anstieg der Suchtmittel-Delikte sei simpel: "Es hat hier einfach eine intensivere Ermittlungstätigkeit stattgefunden. Je mehr ermittelt wird, desto mehr passiert", so Kirschner.

Rumänen lösen Deutsche ab

Bei den fremden Tatverdächtigen liegen 2015 Rumänen auf Platz Eins. Dies sei auch dem starken Rumänen-Anteil bei Einbrüchen geschuldet, heißt es von Seiten der Polizei. Bis 2014 stellten stets die Deutschen die größte Gruppe innerhalb der ausländischen Tatverdächtigen. Auch die Anzahl der Asylwerber, die als tatverdächtig gelten, hat sich nur unwesentlich erhöht (von 10 auf 13,8 Prozent). In Relation zur Anzahl der Asylwerber in OÖ sei dieser Anstieg nicht signifikant, so Polizeikommandant Pilsl.

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