Aktionstage am Westbahnhof: "Bitte nicht an Blinden zerren"
Im Umgang mit Blinden gilt, was eigentlich nie falsch ist: Reden hilft
HIETZING. Oft fühlen sich Menschen unwohl, wenn sie mit Blinden in Kontakt treten. Obwohl es laut Margarete, die selbst blind ist, nicht allzu viele Fehler gibt: "Das Wichtigste ist das Gespräch. Man sollte nie blinde Menschen packen und irgendwo hinzerren. Das ist eher selten eine Hilfe", sagt sie. Marianne Kern ist Trainerin beim Blinden- und Sehbehindertenverband und der gleichen Meinung: "Das Beste ist, mit den Menschen zu reden, sonst ist die Hilfe eher eine Behinderung."
Auch wichtig: Achtsamkeit. Beispiel Leitlinien: Jeder kennt sie, jeder weiß, wozu sie dienen – und trotzdem werden sie oft unachtsam mit Gepäckstücken verstellt.
Am Westbahnhof hat der Verband vergangene Woche bei einer mehrtägigen Aktion gezeigt, wie sehr man sich im Alltag auf das Augenlicht verlässt. Wenn man die Augen schließt, werden die anderen Sinne viel stärker beansprucht. Gleichzeitig werden diese Sinne auch gestärkt. Ein einfacher Test dafür ist ein blickdichter Sack, gefüllt mit Objekten, die nicht so leicht zu erfühlen sind. "Was ist das bitte?", rätseln zwei junge Damen. Interesse ist bei den Passanten definitiv vorhanden. "Wir wollen nicht mit dem Holzhammer belehren. Man kann das auch spielerisch weitergeben", meint PR-Referent Martin Tree, der den Informationsstand betreibt.
Wer jetzt neugierig geworden ist, erfährt auf www.blindenverband.at mehr.
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