Der Erdäpfel beim Wachsen zusehen

SALZBURG (lg). "Wer nicht weiß, wo das Essen herkommt, schätzt auch den Wert regionaler, heimischer Lebensmittel weniger", das betonte Agrarlandesrat Josef Schwaiger bei der Präsentation der Initiative Erdäpfel-Pyramide des Ökosozialen Forums.

20 Kilo ernten

Die Erdäpfel-Pyramide erlaubt es Kindern und Erwachsenen, mit allen Sinnen zu erleben, wo täglich verwendete Lebensmittel herkommen und was alles dazu gehört, bis sie als köstliche Mahlzeit auf den Teller kommen. Das System dahinter ist so simpel wie sinnvoll: Die Erdäpfel-Pyramide wird aus Holzbrettern gezimmert und mit Erde befüllt. Auf rund einem Quadratmeter können so in 90 Tagen bis zu 20 Kilogramm Erdäpfel geerntet werden. "Leider ist es heute so, dass der direkte Kontakt zur Landwirtschaft zunehmend verloren geht, womit auch die Wertschätzung von regionalen Lebensmitteln abnimmt. Mit diesem Projekt wollen wir die Zusammenhänge in der Natur verständlich machen. Zeigen, dass es Boden, Luft, Licht und Wasser und menschliche Arbeit braucht, damit Pflanzen wachsen und daraus wertvolle heimische Lebensmittel werden können", erklärt Rupert Quehenberger, Präsident des Ökosozialen Forum Salzburg.

Fächerübergreifend

Die Genussregionen "Lungauer Eachtling" und "Walser Gemüse" stellen die Saatgut-Erdäpfel zur Verfügung. Rund 300 Schulen und 400 Kinderbetreuungseinrichtungen wurden von den Organisatoren zum Mitmachen eingeladen - bereits im Frühjahr sollen die ersten Erdäpfel-Pyramiden in den Schulen entstehen. "Ideal wäre es, wenn etwa im Werkunterricht die benötigten Holzbretter zusammengebaut werden, im Biologie-Unterricht das ganze angepflanzt wird und im Kochunterricht die Lebensmittel dann verkocht werden. Die Erdäpfel-Pyramide bringt auch Abenteuer und gemeinsames Erleben. Wir wollen dieses Projekt auch für Seniorenbetreuungseinrichtungen anbieten, eventuell entstehen auch Generationenübergreifend Projekte", ergänzt Landesbäuerin und LK-Vizepräsidentin Elisabeth Hölzl. Die Vielseitigkeit der Erdäpfel ist laut Erdäpfelexpertin Ulrike Haunschmid unvergleichlich. "Sie gelten in der Küche als Universalgenies und sind gleichzeitig Nährstofflieferant und ein echter Gesundmacher."