"Wir sind süchtig nach Bequemlichkeit"

Josef Niebauer | Foto: Salk/Wild+Team
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SALZBURG (lg). Am zweiten und dritten Dezember wird Salzburg zum Austragungsort des "Salzburger Symposiums für Prävention und Rehabilitation" sowie des "5. Österreichisch-Deutschen Symposiums der Sportkardiologie". Das Stadtblatt sprach vorab mit dem Salzburger Sportmediziner und Kardiologen Josef Niebauer, der bei den Symposien auch als Vorsitzender agiert.

Worum geht es bei dem zweitägigen Symposium und an welche Zielgruppe richten Sie sich dabei?
JOSEF NIEBAUER:
Im Wesentlichen geht es zum einen um aktuelles Wissen aus Prävention und Rehabilitation der koronaren Herzkrankheit, also um den Einfluss der Risikofaktoren, und deren Therapie, um Trends in der invasiven Therapie oder auch um die ambulante Rehabilitation in Österreich. Der zweite Tag steht unter dem Titel "Optimale Leistung nur bei optimaler Gesundheit". Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob und wie die sportkardiologische Untersuchung dem plötzlichen Herztod vorbeugen kann und ob Sport als Ursache oder Therapie von Vorhofflimmern betrachtet werden kann.

Was sind die Haupt-Risikofaktoren für Herzkrankheiten?
JOSEF NIEBAUER:
Zigaretten, Übergewicht, hohe Blutfettwerte, hoher Blutdruck, hoher Blutzucker und – und das wird oft übersehen – die körperliche Inaktivität. Diese ist nahezu gleich schädlich wie das Rauchen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir süchtig nach Faulheit sind. Heutzutage müssen wir uns Bewegung suchen, denn die Bequemlichkeit lauert überall. Die Kinder werden bis vor die Schule gefahren, damit sie ja keine 15 Minuten zu Fuß gehen müssen und wir Erwachsene sind auch nicht besser. Ziel muss sein, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.

Welche Sportarten sind besonders gesund für das Herz?
JOSEF NIEBAUER:
Ausdauersportarten. Das reicht von schnellem Gehen, Wandern oder Nordic Walking bis zum Radfahren und Schwimmen. Wichtig ist, dass wir ins Schwitzen kommen und dabei auch mal kurzatmig werden. Unser Körper muss gefordert werden.

Wie gut ist es um die Rehabilitation in Österreich bestellt?
JOSEF NIEBAUER:
Das Angebot vor allem an ambulanten Rehabilitationsmöglichkeiten in Österreich ist viel zu gering. Man muss ganz klar sagen, dass es zu wenig Angebot in der Prävention gibt und die Rehabilitation nicht flächendeckend ist.

Auch die Ernährung spielt für die Herzgesundheit eine große Rolle. Was raten Sie dabei?
JOSEF NIEBAUER:
Eine möglichst ausgewogene Ernährung ist immer die beste. Und es gilt: je naturbelassener die Produkte und Lebensmittel sind, umso besser und gesünder. Der Fleischkonsum ist in Österreich zu hoch und auf dem Teller sollte das Fleisch die Beilage und nicht der Hauptteil sein. Zum Frühstück sind Vollkornprodukte oder ein gesundes Müsli ideal, um gesund in den Tag zu starten.

Das Symposium findet am 2. und 3. Dezember bei den Salzburger Landeskliniken im II Medizin Hörsaal statt. Beginn ist jeweils um 8.30 Uhr. Die Teilnahme beim Symposium am 2. Dezember ist kostenlos, für den 3. Dezember ist eine Teilnahmegebühr in Höhe von 50 Euro zu entrichten.

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