Sebastian Poindl ist Salzburgs einziger Müller-Lehrling
Draußen hat es 35 Grad im Schatten, drinnen ist es kaum kühler. Der Lärm der wie eine Waschmaschine im Schleudergang vibrierenden Maschinen macht es schwierig, sich zu unterhalten und über allem liegt der Duft gerade erst vermahlenen Getreides. Hier, in der Lerchenmühle in Golling, ist der Arbeitsplatz von Sebastian Poindl. Der 16-Jährige ist Salzburgs einziger Müller-Lehrling.
"Für mich ist das das Richtige", sagt Sebastian Poindl und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Eigentlich hatte er einen Lehrplatz als Tischler oder Zimmerer gesucht, doch das hat nicht geklappt. Nach einer Schnupper-Woche bei Gerhard Wieser in der Lerchenmühle war für ihn klar: Das wird es. "Es ist total spannend, welche Vielfalt es Mehl und Gries gibt und wie man es herstellt." Und auch Lehrherr Wieser ist sehr zufrieden: "Er ist ein Glücksgriff. In Salzburg gibt es nur mehr fünf Mühlen, und wenn wir uns nicht um unseren Nachwuchs kümmern, dann geht unser ganzes Wissen verloren."
Was das zur Folge hätte, ist auch klar: Für die Bäcker – die übrigens zu den Hauptabnhemern der Lerchenmühle zählen – gäbe es so gut wie keine Alternative zu eintönigen industriell hergestellten Mehlen. "Wir können zwischen weiß und Vollkorn jedes Mehl, jeden Gries herstellen – und dafür braucht man eben auch ein Gespür. Das muss man lernen", so Wieser.
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