"Wir brauchen auch keine Möchtegern-Hugh-Hefners"
Werber Gerhard Scheuer springt für Watchgroup in die Presche und sagt – halb im Scherz – über die Werbebranche: "Fällt uns nix ein, nehmen wir eine Nackte."
"Wenn jemand behauptet, dass wir keine 'Mini-Alice-Schwarzers' benötigen, möchte ich dem entgegen halten, dass der Werbung auch mit 'Möchtegern-Hugh-Hefners' nicht gedient ist", so reagierte Werber Gerhard Scheuer von "Markenstellwerk" auf die Aussage seines Branchenkollegen Heinz Polak im aktuellen Stadtblatt.
In seiner Agentur "Markenstellwerk" gebe es seit Jahren den Spruch 'Fällt uns nix ein, nehmen wir eine Nackte'. "Was wir als Scherz meinen, ist anscheinend noch weit verbreitet."
"Unserer Branche ist mit guten Ideen und qualitativer Arbeit vielmehr gedient, als mit Schwarz-Weiß-Ansichten."
Ob es zeitgemäß sei mit „Sex sells“ Aufmerksamkeit zu erregen bleibe jedem selbst zu entscheiden. Nur dürfen man sich nicht wundern, wenn man dann an den Pranger gestellt werden. Und es sei legitim, auf nicht erkennbare Zusammenhänge bzw. ein überwiegend einseitiges Rollenbild in einem Teil der Werbung aufmerksam zu machen, wie es die Watchgroup tut. "Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir in einer stark medialisierten Gesellschaft verantwortungsvoll mit Kommunikation umgehen. Dass wir uns überlegen, welche Botschaft senden wir aus und wie wie wird sie ankommen", so Scheuer.
"Leider bekommt diese – meist grottenschlechte – Werbung dadurch noch mehr Aufmerksamkeit."
Wenn Heinz Polak als Regulator auf den Werberat verweise, dann weise er auf ein zahnloses Gremium hin. Zahnlos deshalb, weil kaum bekannt, weil ein Feedback erst nach längerer Zeit komme und weil das Urteil – im Gegensatz zur Werbung – kaum an die Öffentlichkeit dringe.
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