Freie Fahrt trotz "Rotlicht"
Der freiheitliche Verkehrssprecher Christian Hafenecker wagt einen Vorstoß für Rechtsabbiegen bei Rot.
BEZIRK. In Amerika funktioniert es perfekt: Wer vor einer roten Ampel steht, darf trotzdem rechts abbiegen. Der Verkehr ist dadurch flüssiger, was gut für die Nerven ist und dabei noch Kohlendioxid spart. In Niederösterreich wagt nun FP-Verkehrssprecher Christian Hafenecker einen Vorstoß für Rechtsabbiegen bei Rot (siehe Kasten links). Die Bezirksblätter Scheibbs hörten sich um, was die Bevölkerung davon hält.
Bezirksobfrau stimmt zu
"Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens und des dadurch resultierenden Kohlendioxid-Anstiegs ist es sicher überlegenswert, unter Einhaltung bestimmter Kriterien, ein 'Rechtsabbiegen bei Rot' ins Auge zu fassen. Durch diese Regelung kann man den Verkehrsfluss an Ampeln flüssiger gestalten und damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, da der Schadstoffausstoß entsprechend gemindert wird.
Als zwingende Voraussetzung sehe ich jedoch, dass der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer, gewährleistet sein muss. Daher gilt es, dass jede einzelne Verkehrsanlage von den zuständigen Behörden dahingehend genau geprüft und untersucht werden muss", gibt FP-Bezirksobfrau Karoline Deisl ihrem Parteikollegen Hafenecker recht.
Ein New Yorker in Scheibbs
J. Robert Greene ist in New York aufgewachsen und lebt seit sieben Jahren in Scheibbs, wo er im September in der Hauptstraße einen Hamburger-Imbiss eröffnet.
"Die Rechtsfahrregelung bei roten Ampeln in manchen Staaten der USA macht durchaus Sinn, aber generell bin ich froh, jetzt in Scheibbs zu leben, denn hier gibt es im gesamten Bezirk mit Wieselburg und Purgstall nur zwei Gemeinden mit Ampel-Regelungen. In der Bezirkshauptstadt selbst kommt man wohl auch weiterhin ohne Lichtsignale aus", so Greene.
Amerikaner zu Besuch
Elke Lepore stammt aus Scheibbs und ist mit ihrem Ehemann Dennis vor zehn Jahren von New York ins italienische Udine gezogen.
"Nicht alle Staaten in den USA erlauben es, bei Rot rechts abzubiegen. Die westlichen Bundesstaaten haben dieses Gesetz bereits vor etwa 50 Jahren verabschiedet. Ich denke, dass man durch diese Regelung die durchschnittliche Wartezeit und damit den Kohlendioxid-Ausstoß an Kreuzungen sicher reduzieren kann, aber der große Nachteil besteht meiner Meinung nach darin, dass die Fußgänger, die solche Kreuzungen queren, auf alle Fälle gefährdeter sind", meint der New Yorker Dennis Lepore, der gerne mit seiner Ehefrau Elke den Urlaub bei ihrer Familie in Scheibbs verbringt.
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