Pflichttrophäenschau für die Jägerschaft des Bezirkes Schwaz

Bezirksjägermeister Ing Otto Weindl bei seinen Ausführungen
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Bei der Pflichttrophäenschau für die Jägerschaft des Bezirkes Schwaz in Rotholz gab es viel Lob und manch kritische Anmerkung.
Bezirksjägermeister Ing Otto Weindl hat am 18. Februar 2017 zur jährlichen Pflichttrophäenschau der Jägerschaft für den Bezirk Schwaz in die landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz eingeladen und konnte dabei den Jägerinnen und Jägern eine reiche jagdliche Ernte für das abgelaufene Jahr präsentieren. Neben vielen Waidmännern / Frauen aus Nah und Fern, Jagdpächtern, Jagdschutzorganen und Jagdausübungsberechtigten, konnte der Bezirksjägermeister als Ehrengäste den Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz, Hofrat Dipl Ing Josef Norz, den Schwazer Bezirkshauptmann Dr Michael Brandl mit Jagdsachbearbeiter Peter Wurzer, Alt Bezirkshauptmann HR Dr Karl Mark, den Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Hannes Partl, die Grundeigentümervertreter der Österreichischen Bundesforste Dipl Ing Roman Burgstaller und Dipl Ing Hermann Schmiederer, Alt Bezirksjägermeister Dir Heinrich Rinner, die Bezirksjägermeisterin der Stadt Innsbruck Mag Fiona Arnold, sowie den Bezirksjägermeister von Kufstein Michael Lamprecht im Speisesaal des ehrwürdigen Rotholzer Schlosses „Thurneck“ herzlich begrüßen und willkommen heißen. Einen ganz besonderen Willkommensgruß entbot der Bezirksjägermeister der Jagdhornbläsergruppe der Hegegemeinschaft Karwendel, welche die Trophäenschau feierlich umrahmte.

Nach Grußworten von Dir Josef Norz, BH Dr Michael Brandl und Kammerobmann Hannes Partl, präsentierte Ing Otto Weindl eindrucksvolle Daten und Fakten zur Trophäenschau in Rotholz 2017. Für das Jagdjahr 2016/2017 wurden im Bezirk Schwaz 1765 Stück Rotwild genehmigt. 1575 Stück waren als Abgang zu werten. Das ergibt eine Erfüllung von 89,24 %. Beim Rehwild betrug der Abschussplan 2546 Stück. Aus den Revieren konnten 2460 entnommen werden. Das ergibt eine Erfüllung von 96,62 %. Beim Gamswild wurden laut Abschussplan 1605 Stück von der Behörde genehmigt, die Jäger konnten aber nur mehr 1430 Stück Gamswild aus ihren Revieren entnehmen, was einer Erfüllung von 89,10 % entspricht.
Der Bewertungskommission wurden 490 Hirsche vorgelegt. 30 davon sind mit einem roten Punkt versehen worden. Das ergibt 6,12 %. 745 Rehböcke wurden bewertet. Von denen sind 15 Stück mit einem roten Punkt bewertet worden. Von den 1001 Gamstrophäen wurden 44 mit einem roten Punkt bewertet. Mit den 6 Muffelwiddern und den 9 Steinwildtrophäen zusammen sind somit insgesamt 2251 Trophäen aus den 213 Jagdrevieren im Bezirk Schwaz bewertet worden. Dafür wurde Walter Stöckl, dem Vorsitzenden der Bewertungskommission, ein herzlicher Dank ausgesprochen.

Bezirksjägermeister Ing Otto Weindl vergab auch diesmal bei der Trophäenschau in Rotholz an die Jägerschaft einige rote Punkte, die wie folgt zusammengefasst werden können:
• Nachtabschüsse und Abschussverlängerungen bewirken nur noch mehr Wildschäden, zudem scheues Wild und deshalb kaum mehr zählbare Wildstände,
• Nachtabschüsse bei Rehwild sind ein absolutes No Go, denn ein korrektes Ansprechen ist kaum mehr möglich,
• Holzschlägerungen während der Fütterungsperiode und das noch in der Nähe von Fütterungen sollten ebenfalls unterlassen werden,
• Fütterungsauflassungen bewirken das Gegenteil, nämlich mehr Wildschäden,
• Ein absolutes „Geht nicht“ ist die automatische, mindestens 10 %-ige Zuwachserhöhung bei den Abschussplanberechnungen im Jagdprogramm, denn wie sich dieser Wildstand weiterentwickelt, ist für jeden absehbar,
• Feststellen könne man auch die Händelbarkeit und Überschaubarkeit der Jagdbewirtschaftung. In den immer beliebter werdenden Großrevieren mit den vielen Abschussnehmern leidet auch die Qualität der Jagdreviere, wenn man mit offenen Augen durch die heutige Trophäenschau „pirscht“. Abgesehen davon, dass damit auch der Verlust von Arbeitsplätzen des sehr ehrwürdigen Berufsjägerstandes einhergeht,
• Dass z.Bsp die in manchen Abschussplänen angegebenen Zahlen nicht mehr erfüllbar seien, könne man am besten dort sehen, wo die Grundeigentümer ihre Reviere selbst oder mit Abschussnehmern bewirtschaften. Denn eine knapp über 80 %-ige Erfüllung des Abschusses sei nicht zufriedenstellend, wenn man annehme, dass für die restlichen 20 %, hochgerechnet auf das verkaufbare Gesamtwild, ein Schaden von 1.161.150.- Euro entstehe, merkte Bezirksjägermeister Ing Weindl etwas kritisch an. Zuletzt verwies er noch auf den in vielen Medien in Tirol breitgetretenen „Tirol Berg“ bei den Alpinen Schiweltmeisterschaften in St Moritz in der Schweiz. Welches Fleisch oder Wildbret man dort verwende, sei eine Sache, aber man könne sich z.Bsp schon von der Schweiz etwas abschauen, indem man auf den Speisekarten nicht nur verpflichtend die Allergene auszeichnet, sondern auch die Herkunft des Fleisches, des Gemüses oder des Obstes anführt.

Zum Abschluss der Trophäenschau gab es vom Bezirksjägermeister noch Erfreuliches zu berichten. Markus NEUNER aus Schwendau im Zillertal wurde mit Wirksamkeit vom 19. April 2016 zum Revieroberjäger ernannt. Die Bestellungsurkunde wurde ihm von Bezirkshauptmann Dr Michael Brandl und Alt BH Dr Karl Mark im Beisein von Wildmeister Pepi Stock als Vertreter der Tiroler Berufsjäger feierlich überreicht. Ein besonderer Dank erging letztendlich an das gesamte Küchenteam der landw. Lehranstalt Rotholz für die hervorragende Verpflegung nach der Pflichttrophäenschau.

Wo: Landwirtschaftliche Lehranstalt Rotholz, Rotholz 46, 6200 Strass im Zillertal auf Karte anzeigen
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