"Domino-Effekt" durch Parkpickerl
Die geplante Einführung des Parkpickerls im 10. und 11. Bezirk soll den Pendlerverkehr einbremsen.
REGION. Die Inbetriebnahme der U1 bis Oberlaa im kommenden Jahr scheint auf den ersten Blick verlockend. Doch will der 10. Bezirk dann das Parkpickerl einführen. Ob flächendeckend oder nur in bestimmten Zonen wird noch ausgefochten.
Der nächste Dominostein ist dann Simmering: Sollte das rote Favoriten das Pickerl einführen, überlegt auch der blaue Bezirkschef Paul Stadler diese Maßnahme. "Sollte der zehnte Bezirk fürs Pickerl sein, dann soll eine Umfrage klären, ob es auch in Simmering eingeführt wird oder nicht", so Stadler.
"Bei der Einführung des Parkpickerls in den westlichen Bezirken hat sich die Zahl der Autopendler mit einem Schlag drastisch reduziert. Dann heißt es, entweder in ein Parkhaus oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, was im Osten nicht gerade attraktiv ist", erklärt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Die S7 fährt jedoch nur jede halbe Stunde nach Schwechat. Nach Fischamend sogar nur einmal in der Stunde. Die Bürgermeister kämpfen zwar um dichtere Intervalle, aber die ÖBB blocken ab mit dem Argument, dass auch der CAT und die Railjets auf der stark belasteten Strecke fahren.
Schwechat und Fischamend würden durch ein Parkpickerl in den Südostbezirken Wiens zur Pufferzone: Pendler suchen sich dann dort einen Tagesparkplatz und quetschen sich in S-Bahn und Bus.
Davon betroffen wären auch Kledering und Leopoldsdorf. Kledering, weil es eine Haltestelle hat. Leopoldsdorf, weil es in der Nähe der künftigen U1-Endstelle Oberlaa liegt und die Busse von dort zum Reumnannplatz fahren.
Pendler aus dem Süden Niederösterreichs könnten die Wohngebiete zuparken und umsteigen. Auch bei kurzen Wegen etwa zum Shoppen: Denn ein Zwei-Stunden-Parkschein in Wien kostet 4 Euro.
Fischamends Bürgermester Thmas Ram: "Es muss Gespräche mit dem VOR wegen besserer S7-Verbindungen geben."
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