20 neue "Vorlesepatinnen"
Winklern: 20 Frauen absolvierten die Ausbildung zur "Vorlesepatin".
WINKLERN/OBERVELLACH (schön). Erstmals in Winklern, insgesamt schon das vierte Mal in Kärnten, veranstaltete das Katholische Bildungswerk (KBW) eine Kurzausbildung zur Vorlesepatin. Am Workshop „Ganz Ohr! Vorlesepat/in werden“ nahmen in der Öffentlichen Bibliothek in Winklern kürzlich zwanzig motivierte Frauen ein.
Vorbereitung auf Vorlesen
Die Zielsetzung des Workshops bestand daran, sich auf die herausfordernde und vielseitige ehrenamtliche Tätigkeit des Vorlesens in Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Büchereien, Altersheimen usw. vorzubereiten. Katharina Wagner, Elternbildnerin im KBW, Barbara Mödritscher, Referentin für Senior/innenbildung im KBW, gaben dabei Buchtipps, Anregungen und Inputs. Wagner erläuterte, warum mit „Büchern wachsen“ wichtig ist, wie altersgerecht der Weg für Sprache, das geschriebene Wort und dadurch für ein lustvolles Leseverhalten geebnet werden kann. Die Teilnehmerinnen erprobten sich an verschiedenen Übungen und lasen aus unterschiedlichsten Büchern. Gelernt wurde dabei mindestens ebenso viel wie gelacht.
Älteren Menschen vorlesen
Barbara Mödritscher beleuchtete den Bereich „Alt sein heute“. Demografische Entwicklungen, veränderte Familienstrukturen und das Altersbild in unserer Gesellschaft wurden besprochen. Sie beantwortete Fragen wie: Wozu lese ich Menschen reiferen Alters vor? Welche Literatur lese ich vor? Wo lese ich und wie lese ich vor? Buchtipps, Anregungen und Inputs wurden von Wagner und Mödritscher gegeben. Die Ermutigung zum Ausprobieren kam auch von Schauspieler und künstlerischem Leiter des Theater WalTzwerk Markus Achatz. Er arbeitete mit den Teilnehmerinnen an Körper und Sprache. Achatz machte erfahrbar, dass Konzentration in der Vorlesesituation Interesse beim Gegenüber erzeugt und dass dadurch Bilder zum Leben erwachen. Um Texte lebendig wiederzugeben und dadurch andere mit auf die Reise zu nehmen, verlange neben Konzentration auch Authentizität. Kategorien wie „richtig“ oder „falsch“ könnten dabei getrost vergessen werden.
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