Wälder mit Fichten ziehen Schädlinge an

Matthias Pirker ist seit zwei Jahren Leiter der St. Veiter Bezirksforstinspektion | Foto: KK
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BEZIRK ST. VEIT. Mit einer bewaldeten Fläche von 70 Prozent gehört der Bezirk St. Veit neben Villach zum waldreichsten Bezirk in Kärnten. Und der Waldanteil nimmt weiter zu: In Teilen des Görtschitz-, Metnitz- und Gurktales liegt der Waldanteil bei bis zu 85 Prozent.

Wandel der Zeit

"Das ist auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft zurückzuführen. Landwirtschaftliche Flächen werden über Naturverjüngung und Aufforstung wieder zu Wald", erklärt Matthias Pirker, Leiter der Bezirksforstinspektion St. Veit. In Frankreich und Italien sei das Problem viel fortgeschrittener als in Österreich. Der Grund. "Bei uns wird viel investiert und gefördert, daher ist es um den ländlichen Raum relativ gut bestellt", sagt Pirker.

Hoher Fichtenanteil

Im Laufe der Zeit haben sich rund 35 Prozent der Waldfläche sehr stark verändert, der Fichtenanteil hat rasant zugenommen. Die Fichte kommt nun auch in tiefen Lagen (bis 800 Metern Seehöhe) vor. Dass die Fichte in den Wäldern zugenommen hat, liegt daran, dass sie als Brotbaum der Forstwirtschaft gilt.
"Fichtenwälder sind einfach zu bewirtschaften und erzielen hohe Erträge", weiß Pirker. Dennoch sei Ziel, Fichtenreiche Wälder in Misch- und Laubwälder umzuwandeln. Denn vor allem die Fichten ziehen Borkenkäfer an: Die Fichte ist ein Flachwurzler, bei höheren Temperaturen hat sie Probleme mit der Wasserversorgung. "Sie bekommt sogenannten Trockenstress und ist anfällig für Schädlinge und Borkenkäfer“, so Pirker.

80.000 Festmeter Schadholz

Pro Jahr verursacht der Borkenkäfer im Bezirk St. Veit bis zu 25.000 Festmeter Schadholz, 2015 waren es 80.000 Festmeter. Grund war der heiße, trockene Sommer im vergangenen Jahr. Ist das Holz befallen, muss nach dem Forstgesetz entfernt werden. "Die Moral der Waldbesitzer im Bezirk St. Veit ist ganz gut. Von hunderten Käferholz-Betroffenen im letzten Jahr musste die Behörde nur 20 Räumungsbescheide ausstellen", sagt Pirker.

Die Käfer überwintern

2015 bildeten sich drei Generationen Käfer. Die 3. Generation überwintert teilweise in Boden und in stehende Bäume. "Jetzt leben viele Borkenkäfer im Wald. Der milde Winter war für sie natürlich ideal. Je nach Witterung wird der Borkenkäfer aktiv. Ob es ein starkes Käferjahr wird, lässt sich noch nicht abschätzen", verweist Pirker darauf, dass das Klima im Sommer entscheidend sei.

Daten und Fakten
Der Bezirk St. Veit besteht zu 70 % aus Wald. Das sind ca. 105.000 Hektar. 500.000 Festmeter Holz pro Jahr wird aus dem Bezirk erwirtschaftet, hauptsächlich Fichtenholz.
2015 verursachte der Borkenkäfer 80.000 Festmeter Schadholz. Käferholz ist ein Drittel weniger wert. "Für Schnittholz erhält man 60 statt 90 Euro. Bei kleinen Waldbesitzungen ist der Forstaufwand höher als der Ertrag", sagt Pirker.
In den letzten 30 Jahren ist der Holzpreis um rund 50 Prozent gesunken.
In St. Veit, Eberstein, Metnitz, Straßburg, Weitensfeld gibt es Fortsaufssichtsstationen im Bezirk St. Veit.

Der Leiter
Matthias Pirker stammt aus der Steiermark (Murau) und lebt in der Nähe von Villach. Pirker studierte Forstwirtschaft. Er ist seit April 2014 Leiter der Bezirksforstinspektion St. Veit.

Matthias Pirker ist seit zwei Jahren Leiter der St. Veiter Bezirksforstinspektion | Foto: KK
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