Bürgermeister Siegfried Kampl: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar"

Er ist ein "Löwe": Siegfried Kampl feiert am 13. August seinen 80. Geburtstag
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  • Er ist ein "Löwe": Siegfried Kampl feiert am 13. August seinen 80. Geburtstag
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WOCHE: Was hat sich in den letzten 25 Jahre geändert?
SIEGFRIED KAMPL: Die Gemeinde ist schöner geworden. Die gute Zusammenarbeit aller politischen Parteien hat sich mit der Bürgermeister-Direktwahl sicher gebessert.

Sie kennen jeden in Gurk?
Ja, freilich. Ich möchte für alle da sein, die Probleme haben. Mit den Kollegen im Gemeindevorstand und Gemeinderat ist es mir immer wieder gut gelungen, Probleme zu lösen. Die Handschlagsqualität ist ein Markenzeichen der Gemeinde. Die Arbeit, auch mit anderen Stellen, war immer mit großem Vertrauen getragen.

In Ihrem politischen Leben machten Sie viele Stationen durch.
Ich habe meine Überlegungen immer zum Ausdruck gebracht. Ich war bei der ersten Lesung der großen Lyrikerin Ingeborg Bachmann in Klagenfurt dabei. Seitdem prägte mich der Satz "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" und wurde zu meinem Motto.

Sie gelten als jemand, der sagt, was er denkt.
Für mich ist das ein Markenzeichen. Ich bekam aber nirgends einen Ordnungsruf, weder im Landtag noch sonst wo. Ich war sehr aktiv, war kein Hinterbänkler, habe mitgestaltet. Ich bin sicher einer der kritischen Bürgermeister. Jeder wusste, dass ich nicht politisch bin, sondern mich für eine bessere Situation einsetzte.

Wie hat sich Gurk in den 25 Jahren entwickelt?
Die historische Bedeutung des Ortes wurde gehoben. Gurk ist die eigentliche Hauptstadt Kärntens, wie der Bischof sagt. Alle Wege führen nach Gurk. Wir brachten den Weihnachtsbaum für Österreich nach Rom, er wurde in meinem Wald gefällt. Ich bekam viermal eine private Audienz bei Papst Johannes Paul II., einmal durfte ich mit ihm frühstücken.

Haben Sie mit Familie Haider noch Kontakt?
Mit Frau Haider stehe ich nach wie vor in Kontakt. Es gibt einen Haiderfonds, ich bin Mitglied und zahle jährlich was ein.

Welche Rolle hätte der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider, würde er noch leben?
Er würde die Europasituation sehr kritisch beurteilen und hinterfragen, aber er würde sicher ein guter Europäer sein, so wie ich einer bin. Ich bekenne mich zum gemeinsamen Europa, aber es muss sich vieles ändern.

Was zum Beispiel?
Die politischen Funktionsträger müssen sich über ihre Verantwortung, die sie für die Bürger übernommen haben, bewusst sein. Das ist mir einfach zu gering. Das ist das Manko, warum Europa hinterfragt wird. Europa ist gut, aber die Diskussionen um ein Europa gibt es nur deswegen, weil die Verantwortungsträger zu träge sind und persönliche Vorteile in den Vordergrund stellen. Das muss sich ändern, dann hat Europa Zukunft.

Sind Sie jeden Tag im Gemeindeamt?
Beinahe. Ich bin überall. Ich kümmere mich persönlich um alle Probleme. Jeder Bürger hat die Möglichkeit mich jederzeit anzurufen. Jeder kennt meine Telefonnummer. Meine Tür ist immer offen.

Was würden Sie sich für Gurk wünschen?
Betreutes Wohnen würde ich gern weiter ausbauen, Gurk hätte großen Bedarf dafür. Ziel ist keine Abwanderung zu haben. Wir tun alles, um die geringe Abwanderung von 1,7 Prozent zu stoppen.

Hätten Sie in Ihrem Leben etwas anders gemacht?
Nein. Ich würde wahrscheinlich alles wieder so machen und mich so einsetzen wie bisher. Ich möchte mich bei der Bevölkerung bedanken, dass sie mir bei jeder Wahl so viel Vertrauen geschenkt haben, dass ich Bürgermeister sein durfte.

Wie sieht Ihre Zukunft aus?
Bürgermeister zu sein ist für mich Verpflichtung. Ich möchte diese Periode fertig machen. Der liebe Gott muss mir aber dafür die Zusage erteilen.

Siegfried Kampl wurde am 13. August 1936 in Steuerberg geboren. Er führte seit 1962 eine Landwirtschaft in Reichenhaus. Er ist seit 56 Jahre mit Elisabeth verheiratet, sie haben fünf Kinder, sechs Enkel und zwei Urenkel.
Hobbys: Jagd und Tarock spielen
Urlaub: Er fährt mit seiner Frau gern nach Südtirol, Vorarlberg, Litauen sowie zur Partnergemeinde Arnstadt in Thüringen.

Festgottesdienst: Kampl lädt anlässlich seiner Jubiläen zum Festgottesdienst am 14. August, 10 Uhr, in den Dom zu Gurk. Zelebriert wird der Gottesdienst vom Gurker Ehrenbürger, dem ehemaligen Kärntner Bischof Egon Kapellari. Anschließend Umtrunk unter der Linde im Stiftshof.

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