Direkter Kontakt steht im Vordergrund
BEZIRK (nikl). Austritte und der Dialog mit den anderen Religionsgemeinschaften beschäftigen die Kirche im Bezirk.
BEZIRK (nikl). "Nachdem wir die Austrittsmeldung erhalten, versuchen wir, die Menschen telefonisch zu erreichen und ein persönliches Gespräch zu führen. Leider gelingt uns das nicht immer. Viele finden es im Nachhinein trotzdem positiv, dass die Kirche in diesem Fall das persönliche Gespräch sucht", sagt Franz Wild, Trauner Pfarrer und Generaldechant der katholischen Kirche in Oberösterreich.
Mit dem Stichtag 31. Dezember 2104 gab es im Bezirk Linz-Land insgesamt 42.143 Katholiken. Im vorigen Jahr traten aus der katholischen Kirche in der Region insgesamt 430 Personen aus.
"Die Gründe für den Austritt sind vielfältig. Der Kirchenbeitrag ist sicher einer der maßgeblichen Gründe. Auch die laufend in den Medien präsenten Skandale in der Weltkirche sind für viele Mitglieder ein Grund, um uns den Rücken zu kehren. Der Stadtpfarrer glaubt jedoch auch, dass vielen Menschen heutzutage der Bezug zur Kirche verlorengegangen ist. Es fanden aber auch einige Menschen wieder zurück zum Glauben: 56 traten neu beziehungsweise wieder in die Glaubensgemeinschaft der Kirche ein.
"Oft wird nicht gesehen, was die katholische Kirche alles für die Menschen leistet. Der Kirchenbeitrag ist die finanzielle Basis für eine lebendige Kirche", sagt Franz Wild. Ein Teil davon wird für die Gehälter der Priester, Pastoralassistenten und sonstigen Angestellten verwendet. Darüber hinaus gibt es wichtige Einrichtungen wie zum Beispiel Beratungsstellen, Caritas, Jungschar, die mit Kirchenbeiträgen ermöglicht werden. "Die Telefonseelsorge 365 Tage – rund um die Uhr – wird rein aus Kirchenbeiträgen finanziert", so Wild.
Dialog gegen Radikalisierung
"Seit fünfzehn Jahren stehen wir im engen Kontakt mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Begegnung schaffen und so in einen Dialog zwischen Christen und Muslimen einzutreten, ist unser Ziel. Die vertrauensbildenden Maßnahmen untereinander sind noch wichtiger denn je", sagt Stefan Schlager von der Theologischen Erwachsenenbildung der Diözese Linz. Um die Muslime im Alltag besser zu verstehen und begegnen zu können, bietet die Diözese weiters maßgeschneiderte Seminare mit muslimischen Referenten an.
"Wir in Traun, und viele Pfarren im Bezirk, suchen den Kontakt mit dem Islam, und das bereits seit fünfzehn Jahren. Dabei nutzen wir gerne die Angebote der Diözese. Begegnungen schaffen und Vorurteile abbauen ist das Ziel. Somit kann auch radikalen Ansichten der Boden entzogen werden. Das Miteinander auch über die Religion hinaus ist heutzutage unersetzlich", sagt Wild.
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