125 Jahre Raiffeisenbank Gramastetten
GRAMASTETTEN (fog). Im Jahr 1890 gründete Pfarrer Rudolf Peyrer den "Vorschusskassenverein für Pfarrgemeinde Gramastetten reg. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung", den Vorgänger der heutigen Raiffeisenbank Gramastetten-Herzogsdorf. Unbemittelte Landwirte konnten sich auf diese Art Geld ausborgen. 3,5 Prozent Zinsen erhielten die Leute fürs Sparen und zahlten 4,5 Prozent für ein Darlehen. Die Bankgeschäfte gingen Sonntag vormittags im ehemaligen Gasthaus Schuhmann über die Bühne. Seit 2002 leitet Willi Danninger die Raiffeisenbank Gramastetten-Herzogsdorf, die neben Gramastetten Filialen in Herzogsdorf, Eidenberg, Lichtenberg, Neußerling und St. Gotthard hat, mit insgesamt 32 Mitarbeitern. Ein Höhepunkt der Bank war 2010 die Auszeichnung mit dem Victor-Award "Bank des Jahres" im gesamten deutschsprachigen Raum. Obwohl sich die Raiffeisenbank in den 125 Jahren von einer Sonntagskasse zur Universalbank gewandelt hat – die Idee von Raiffeisen sei geblieben, meint Danninger. "Unsere Eigentümer sind unsere Kunden. Wir haben keine Aktionäre, schütten keine Gewinne aus, sondern investieren in die Strukturen." Ein Beispiel sei das Therapiezentrum in Herzogsdorf oder die Hummels Backmanufaktur. Die 94 selbstständigen Raiffeisenbanken in Oberösterreich sind Eigentümer der Landesbank in Linz. Die Landesbanken sind wiederum Besitzer der Raiffeisenzentralbank (RZB). Die RZB besitzt die Raiffeisenbank International (RBI).
Consultingunternehmen
Danninger weiß, dass die nächsten fünf Jahre nochmals Veränderungen bringen, zum Beispiel werde das Handybanking dominieren. Gleichzeitig würden die Unternehmen in Überregulierungen untergehen. Darüber hinaus werde Consulting wichtiger – die Bank verabschiedet sich von reinen Abwicklungsaufgaben. "Ein Beratungsgespräch pro Jahr ist ein klares Leistungsversprechen. Neue Lebensumstände erfordern eine neue Strategie", sagt der Geschäftsstellenleiter, der marktwirtschaftlich soziale Prinzipien dem Kapitalismus vorzieht.
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