"Bisher schwerste Zeit für Kärntens Imker"

"Die Imkerei wird immer anspruchsvoller", sagt Bienenzuchtverein-Obmann Thomas Schuster
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  • hochgeladen von Wolfgang Kofler

VILLACH (kofi). "So eine schwierige Zeit hatten Imker noch nie." Thomas Schuster, Obmann des Villacher Bienenzuchtvereins, weiß, wovon er spricht. Gleich drei Problemfelder sind in den vergangenen Monaten zusammengekommen, das Ergebnis ist ein beispielloses Bienensterben. "Kärntenweit sind seit dem Vorjahr bis zu 60 Prozent der Völker gestorben", sagt Schuster, üblich sei ein Verlust von unter zehn Prozent. Wobei die regionalen Unterschiede enorm sind: Laut einer Befragung der Kärntner Imker sind etwa im Bezirk St. Veit zwei Drittel der Völker gestorben, in Villach waren es vergleichsweise moderate 15 Prozent.

Drei Probleme

Was sind die drei Problemfelder? Die systematische Vergiftung der Bienen durch Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, ist seit Jahren bekannt. Dazu kam im Vorjahr der beispiellos verregnete Sommer, der den Tieren die Nahrung nahm. "Ich musste erstmals meine Völker bereits im August mit Zuckerwasser ernähren. Die Bienen wären sonst verhungert."
Als drittes Problem folgte auf den nassen Sommer ein zu milder Winter. Dadurch hätten viele Parasiten überlebt, die nun die Bienenvölker befallen – Stichwort Varroa-Milbe.

Die Konsequenzen

"Die Imkerei war noch nie so anspruchsvoll", sagt Schuster: "Früher genügte es, alle Herrgottszeiten einmal nach seinen Völkern zu schauen. Heute brauchen die Tiere permanente Kontrolle." Dies koste Zeit und Geld. Eine der Konsequenzen: Honig würde teurer werden. "Vor sechs Jahren lag das Kilo bei acht bis neun Euro, heuer sind es 13 Euro", sagt Schuster.

Politik reagiert

Auch die Landespolitik reagiert auf die Probleme der Imker. Mit einem Notfall-Programm will Agrar-Landesrat Christian Benger das Bienensterben eindämmen. Denn weniger Tiere bedeuten weniger Bestäubung – und das lässt die Obsternte schrumpfen. Benger spricht von einer "Extremsituation". Mit Barbara Kircher vom Agrarkompetenzentrum des Landes wurde eine eigene Bienenbeauftragte bestellt. Schwerpunkte des Programms: Nachzucht heimischer Bienen, Aus- und Weiterbildung für Imker, Anlage von mehr speziellen Bienenweiden.

"Die Imkerei wird immer anspruchsvoller", sagt Bienenzuchtverein-Obmann Thomas Schuster
Umwelteinflüsse und ungünstige Wetterlage: Bis zu 60 Prozent der Kärntner Bienen sind gestorben | Foto: kk
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