Infoveranstaltung zum möglichen Asylheim in Weißenstein

Thema Asylheim. 400 Weißensteiner waren zur Info-Veranstaltung gekommen. Die Skepsis und Ängste waren fast greifbar
  • Thema Asylheim. 400 Weißensteiner waren zur Info-Veranstaltung gekommen. Die Skepsis und Ängste waren fast greifbar
  • hochgeladen von Wolfgang Kofler

WEISSENSTEIN. Der Termin war wenig arbeitnehmerfreundlich: An einem Werktag, Mittwoch, um 14 Uhr. Dennoch war der Kultursaal der Gemeinde Weißenstein bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Bürger hatten sich extra von der Arbeit frei genommen. Sogar ein Internet-Livestream war eingerichtet worden, um auch jenen, die nicht vor Ort sein konnten, di

e Teilnahme zu ermöglichen.

Flüchtlingsheim

Grund der Zusammenkunft: Eine Infoveranstaltung der Gemeinde unter Bürgermeister Hermann Moser wegen des möglichen Flüchtlingsheims in der Weißensteiner Ortschaft Töplitsch. Der seit Jahren leerstehende Gasthof Adam ist von einem Wiener Ehepaar gekauft worden, nun soll er in ein Heim für 40 bis 45 Flüchtlinge umfunktioniert werden. Die entsprechenden Anträge liegen bei der Bezirkshauptmannschaft Villach.

LH Kaiser informierte

Sogar Landeshauptmann Peter Kaiser war aus Klagenfurt gekommen. Zwei Stunden lang informierte er mit der Flüchtlingsbeauftragten des Landes, Barbara Payer, über die Rahmenbedingungen für das mögliche Heim. "Möglich" deshalb, weil es noch keine passende Betriebsstättengenehmigung gibt.
Eine also recht ungewöhnliche Situation: Ein Landeshauptmann, der über ein Projekt spricht, dessen Realisierung noch gar nicht feststeht. Aber doch einigermaßen wahrscheinlich scheint. Expertin Payer nannte den Töplitscher Standort "grundsätzlich nicht untauglich." Was eher die Ausnahme sei: Denn derzeit erhalte das Land Kärnten pro Woche rund 15 Angebote für Flüchtlingsunterkünfte." Fast alle seien ungeeignet.

Was nichts daran ändere, dass noch ein paar Häuser zu finden seien: Denn
Kärnten müsse einen Vertrag mit dem Bund erfüllen, wonach 2.160 Plätze für Flüchtlinge zu schaffen seien. Etwas mehr als 100 Plätze fehlen noch. Die anderen Flüchtlinge habe man, verteilt auf 41 Gemeinden, mittlerweile untergebracht. Überall, betonte Kaiser, habe es anfangs große Skepsis gegeben - und überall zeige sich, dass es keine Probleme mit den Flüchtlingen gebe. Zwei Gemeinden möchten nun sogar mehr Asylanten aufnehmen.

Viele Ängste

Es machte nicht den Eindruck, dass die anwesenden Weißensteiner mit diesen Worten beruhigt werden konnten: Das Heim sei für den 480-Einwohner-Ort Töplitsch zu groß. Das Gasthaus Adam sei zu abgelegen (was sollen die Flüchtlinge den ganzen Tag tun?), die Immobilie verfüge über keinen eigenen Garten (wo sollen sich die Flüchtlinge aufhalten?). Und überhaupt: Was wisse man von den Fremden? Sind diese Menschen friedlich? Das waren, grob zusammengefasst, die größten Sorgen der Anwesenden.

Schwierige Alternative

Kaiser und Payer sagten, dass sie wüssten, das ungute Bauchgefühl der Menschen nicht wegargumentieren zu könnten.
Aber sie stellen klar, dass die Möglichkeiten, das Heim zu verhindern, bescheiden seien. Zumal wohl auch die Alternativen vielen Weißensteinern wenig sympathisch wären: Der Bund könne, wenn es Kärnten nicht schaffe, seine vertraglich fixierten 2.160 Plätze zur Verfügung zu stellen, selbstständig aktiv werden. Und dann würden die Asylwerberheime wohl die vom Land angestrebte Maximalgröße von 50 Flüchtlingen übersteigen. Im Gasthof Adam etwa gibt es 80 Betten...

Betriebsstättengenehmigung

Kommenden Montag werden sich die zuständigen Beamten der BH Villach beim Gasthof Adam treffen und den Zustand des Gebäudes eruieren, um die Auflagen für die angesuchte Betriebsstättengenehmigung erstellen zu können.

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