So etwas will ich auch einmal machen - Wunsch an der Brücke über die Sillschlucht
Oft habe ich gehört, dass Wünsche, die intensiv genug sind, um eine Quelle der Kraft zu sein, auch tatsächlich in Erfüllung gehen. Als ich dieses Wochenende in Innsbruck war, wurde ich an ein Erlebnis während meiner Studienzeit erinnert.
In der Kirche in der Philipine Welserstraße hatten wir die wöchentliche Planungsversammlung. Ich fuhr im Anschluß daran mit dem Fahrrad nach Hause.
Als ich am Eingang der Sillschlucht vorbeikam, fiel mir zum ersten Mal bewußt, die darüber führende Bogenbrücke auf. "Vater im Himmel: So etwas möchte ich auch einmal machen!" flüsterte ich in einer Mischung aus Wunsch und Gebet. Der Bogen ist die natürlichste Art der Lastabtragung und unzählige Male auch in der Natur zu finden.
Ein paar Wochen später ging ich ins Betonbauinstitut, um meine Aufgabe in Betonbau II, wie es damals hieß abzuholen. In der Regel war dabei ein Entwurf, Pläne und Berechnungen im Zusammenhang mit einer vorgespannten Stahlbetonbrücke zu machen. Der Universitätsassistent hielt jedoch inne, als er mit mir sprach und meinte: "Für dich habe ich ganz was schönes. Du bearbeitest etwas, was wir sonst nie machen: eine Bogenbrücke." Ich war völlig perplex, weil ich eigentlich nicht damit gerechnet hatte. Doch rasch wurde mir bewußt, dass diese Aufgabe genau das, war was ich mir Tage zuvor gewünscht und meinen Vater im Himmel darum gebeten hatte.
Demütig erkannte ich wieder einmal, dass Gott Gebete erhört und sogar in der Lage ist, anderen Menschen Gedanken einzugeben, die sie in diese Richtung denken lassen. Sicher nicht erzwungen, sondern einfach als Gedanken, die ergriffen werden können oder auch nicht. Für mich hat es damals funktioniert.
So gesehen, habe ich mir vermutlich ein bisserl zu wenig gewünscht.
zwei Jahre später durfte ich über dieses Thema auch meine Diplomarbeit schreiben. http://sowibib.uibk.ac.at/cgi-bin/xhs_voll.pl?UID=&ID=11291
Später bin ich auf ein Deicht von Josef Mittermair aus dem Jahr 1981 gestossen, dass vielleicht die eigentliche Botschaft enthält:
Brücken sind wie Hände
Eine Brücke verbindet immer zwei Ufer miteinander
Sie trägt uns sicher über in Hindernis zur anderen Seite
Auch wenn der Abgrund noch so tief ist oder der Fluß noch so reißt,
eine stabile Brücke hilft uns, das angestrebte Ziel zu erreichen.
so ist die Brücke für unser menschliches Zusammenleben auch ein Symbol.
Brücken sind wie Hände, die gut zum anderen Ufer geleiten,
sie sind wie offene Hände, die gereicht werden.
Die Brücke ist wie ein Wort, das Kontakt, Verbindung, Berührung schafft.
Sie lädt ein, das feste sichere Ufer zu verlassen und Neuland,
Unbekanntes zu betreten
Die Brücke lädt uns ein, Neues zu wagen und zu entdecken.
Ob eine Brücke begehbar ist, ob man ihr trauen kann, ist immer ein Risiko.
Und doch gilt das alte Sprichtwort:
"Wer nichts wagt, gewinnt nichts!"
Eine Aufgabe jedes Menschen wäre,
selbst eine Brücke für die Menschen in seiner Umgebung zu sein.
Die Hände zu reichen, und ein gutes Wort zu sagen,......
Wenn wir einander mehr "BRÜCKE" wären",
würde es sicher mehr Glück und weniger Unzufriedenheit,
mehr Freude und weniger Leid
mehr Friede und weniger Streit geben
und es könnte sich das reich Gottes ausbreiten.
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