Film über Ausgrabungen am Faaker See wurde in Wien prämiert
VILLACH/WIEN. In dem vom Österreichischen Denkmalamt ausgeschriebenen Wettbewerb „Du bist mein Schatz“ und der gleichnamigen Sendereihe in ORF III wurde der Beitrag von Maximillian Traxl über Ausgrabungen am Wauberg in Egg am Faaker See zum Sieger gewählt. Den Preis – die Verleihung fand im Wiener Museumsquartier statt – haben Historiker Mirko Hofer, der Bamberger Archäologe Claus Vetterling und Grundeigentümer Johann Mikl von der Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, Barbara Neubauer, entgegengenommen.
Höhensiedlung
Die Ausgrabungen auf dem Wauberg verraten viel über das Leben im Mittelalter. Die markante Erhebung auf dem Grund von Johann Mikl wurde bisher in Fachkreisen als Höhensiedlung unbekannter Zeitstellung geführt. Am Wauberg fand im Juni – finanziert durch die Stadt Villach – eine archäologische Grabung statt, die interessante mittelalterliche und urgeschichtliche Funde an den Tag brachte. Neben der gesuchten, mittelalterlichen Burganlage des 11.-14.Jh. konnte eine Besiedelung seit der Kupferzeit (4000 Jahre vor Chr.) nachgewiesen werden.
Spannende Fundstücke
„Die Fundstücke spannen sich über verschiedene Zeitetappen, von der Jungsteinzeit bis zum hohen Mittelalter“, betont der Bamberger Archäologe Claus Vetterling. „Interessant für uns ist für uns das 11. und 12. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen nämlich die Hauptfunde. Vermutlich wurde damals auch die Burg errichtet. Wer die Besitzer waren, wissen wir nicht, der Burgherr hatte aber wohl hohe Ansprüche.“ Es gibt, so Vetterling, Reste eines qualitätsvollen Fußbodens und eine Dacheindeckung mit Ziegeln – für diese frühe Zeit sehr ungewöhnlich. Außerdem existieren eine Zisterne, deren Schacht mit Ziegelschrot versetztem Kalkmörtel verputzt ist, Gefäße, Werkzeug, Knochen und vieles mehr. Die Blütezeit der Bewohner währte jedoch nur kurz. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Burg bereits wieder aufgegeben. Vielleicht auf Grund des schweren Erdbebens von 1348.
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