Erinnerungen - so lang ist's her, das Damals, aber immer noch lebendig in einem schlummert ...
Wenn das Bankerl
unter dem alten, weitverzweigten Kastanienbaum
erzählen könnte!
Von all den Menschenkindern
die in den vergangenen Jahrzehnten
auf ihm pausierten:
im lauen Frühlingswind,
von vielen Tagen und Nächten
in den lauen Sommermonaten,
und stürmischen Herbsttagen.
Von all den Liebenden,
die dicht gedrängt beieinander saßen;
sie klammerten
und ruckten immer dichter zusammen.
Von heißen Liebesschwüren:
von flüsternden Lauten
und leidenschaftlichen Begierden;
von Treueschwüren und schmeichelnden Worten.
Die den Weg zum Herzen teils auch fanden,
weil sie gar so glaubhaft klangen;
aber bald schon an Bedeutung verloren.
Von Glücksmomenten und Resignationen;
manch einer dann seine Initialen in seine,
heute teils verwitterten Brettern einritzten;
die Wunden bis heute sichtbar sind.
Fraglich, ob das Liebespaar noch heute zusammen ist!
Von müden Wandersleuten,
die hier eine Rast einlegten;
meist schweigend ihren Gedanken nachhingen .
Einladend bot das Bankerl allen Platz.
Menschen aller Generationen,
kamen und gingen.
So vergingen in alljährlicher Wiederkehr die Jahreszeiten!
Die Zeit vergeht, verstreicht, verrinnt;
sie lässt sich nicht halten,
nicht vernageln.
Unablässig im natürlichem Kreislauf des Lebens,
alles an Lebendigkeit und Regsamkeit -
vergänglich ist.
Kein Leben wird die Zeit anhalten können!
Tagein - Tagaus vollendet die Sonne ihren Lauf;
bevor der Tag sich wieder zu Ende neigt!
Hildegard Stauder
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