Asyl-Großquartier: Villach bietet alternativen Standort an
WIEN, VILLACH. "Vorsichtig positiv." So beschreibt Villachs Bürgermeister Günther Albel die Bilanz seines heutigen Gespräches im Innenministerium in Wien. 90 Minuten lang haben Albel und Hans Liesinger als Vertreter des Ortsteils Fellach gegen das geplante Asyl-Großquartier argumentiert. Die beiden sind nicht mit leeren Händen gekommen. "Wir haben einen alternativen Standort angeboten."
Quartier in Langauen
Konkret geht es um 8.000 Quadratmeter Grund in Langauen (Richtung Weißenstein) an der Drautalbundesstraße, die von einem Fellacher Bauern kostenlos zur Verfügung gestellt würden. "Dort könnten genauso 450 Flüchtlinge in Containern untergebracht werden", sagt Albel. Ziel sei es aber, mit einer geringeren Zahl auszukommen. Daher werde man in den kommenden zwei Monaten mehrere Kleinquartiere, verteilt auf das Villacher Stadtgebiet, auftreiben und dem Innenministerium anbieten. Wie der Vorschlag ankam? "Das Ministerium wird das Areal in Langauen in den kommenden Tagen prüfen. Sollte es in Frage kommen, wovon ich ausgehe, ist der Standort Henselkaserne vom Tisch."
Weidinger-Konzept
Ministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck bleibt kritisch: "Wir können noch nicht sagen, ob der angebotene Standort in Ordnung ist." Positiv äußerst sich Grundböck zum Vorschlag von Villachs VP-Chef Peter Weidinger, den Standort Henselkaserne von 450 auf 250 zu reduzieren und zusätzlich weitere, kleinere Unterkünfte zu suchen: "Das war ein konstruktiver Ansatz, der für uns in Ordnung wäre."
Zur Vorgehensweise von Günther Albel, der das Innenministerium zuletzt beschimpfte, sagt Grundböck: "Wir sind im Innenministerium ja einiges gewohnt. Aber auf so niedrigem Niveau läuft der Diskurs zum Glück nur sehr selten." Man erkenne aber an, dass Albel auf einen lösungsorientierten Weg zurückgekehrt sei.
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