Überraschung im Villacher Gemeinderat: Ein FPÖ-Mandatar zieht nicht aus
21 Mandatare von ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS und Verantwortung Erde zogen aus – zu wenig: FP-Mann Wilhelm Fritz blieb sitzen.
VILLACH. Das Szenario war von den Parteien FPÖ, ÖVP, Grüne, NEOS und Verantwortung Erde vermeintlich gut vorbereitet worden. Mit dem Auszug aller ihrer 22 Mandatare hätte der Referatsentzug für VP-Stadtrat Peter Weidinger in der heutigen Gemeinderatssitzung verhindert werden sollen.
Auszug der Mandatare
Und zunächst sah es auch so aus: Nach langer Diskussion mit vielen Wortmeldungen standen alle Nicht-SPÖ-Gemeinderäte aus und verließen den Bambergsaal. Das Sitzungsende wurde vermutet.
Doch Bürgermeister Günther Albel setzte mit der Tagesordnung unbeirrt fort. Es dauert einige Momente, bis erkannt worden war: Die FPÖ war nicht vollzählig ausgezogen. Ein Abgeordneter, gerade genug, um beschlussfähig zu bleiben, hatte den Saal nicht verlassen: Wilhelm Fritz. Damit konnte die Sitzung fortgesetzt werden.
Mandatar verdeckte sein Gesicht
Fritz selbst war seine Entscheidung sichtbar unangenehm: Als ihn die WOCHE fotografieren wollte, verdeckte er beschämt sein Gesicht. Parteitaktisch mag diese Reaktion verständlich sein, doch in Österreich gilt das freie Mandat. Der "Coup" der Fünfer-Koalition war damit geplatzt. Eine Blamage der Extraklasse.
FP-Chef "bestürzt"
In einer ersten Reaktion zeigte sich FP-Chef Erwin Baumann bestürzt: "Es gab vom Kollegen Fritz keinerlei Hinweise darauf, dass er gegen uns agieren wird." Die restlichen Sätze sind nicht zitierbar.
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