WOCHE exklusiv: Töplitsch bekommt ein Flüchtlings-Heim
Leer stehender Gasthof Adam wird als Unterkunft dienen, bestätigt Bürgermeister Hermann Moser der WOCHE. Flüchtlinge aus den Zelten in Krumpendorf werden einziehen.
WEISSENSTEIN (Wolfgang Kofler). Vor den Gemeinderatswahlen am 1. März wurde der ehemalige Adam-Hof in Töplitsch, Gemeinde Weißenstein, als mögliches Asylwerber-Zentrum präsentiert. Ein Wiener Ehepaar hatte das seit Jahren leerstehende Gasthaus gekauft und wollte bis zu 45 Flüchtlinge unterbringen.
Es folgte ein Sturm der Entrüstung der Anrainer, sogar eine Bürgerversammlung mit mehr als 400 Leuten wurde einberufen.
Überprüfung
In der Folge wurde der Adam-Hof über die Bezirkshauptmannschaft Villach von Sachverständigen für Brandschutz, Abfallwirtschaft und Schalltechnik, von Amtsarzt und Arbeitsinspektor überprüft. Ergebnis: Er wäre erst nach teuren Umbaumaßnahmen als Unterkunft geeignet. Aber schon damals betonte Bezirkshauptmann Bernd Riepan gegenüber der WOCHE, dass man aus diesem Zwischenstand nicht ableiten könne, ob die Genehmigung am Ende erteilt wird oder nicht: "Das hängt von der Investitionsbereitschaft der Eigentümer an."
Brandschutz-Probleme
Nun, knapp fünf Monate später, ist klar: Es werden Flüchtlinge im Adam-Hof einziehen. Das sagt Weißensteins Bürgermeister Hermann Moser der WOCHE. Er habe am Freitag von der Landesregierung eine entsprechende Information erhalten: "Wir müssen das zur Kenntnis nehmen." Als Baubehörde habe er erneut auf die Mängel, etwa beim Brandschutz, hingewiesen. Mehr könne er nicht tun.
Im Vorfeld der jüngsten Entscheidung hatte der Weißensteiner Gemeinderat übrigens ein einstimmiges Bekenntnis dazu abgelegt, der Aufnahme von Flüchtlingen grundsätzlich positiv gegenüber zu stehen.
Bestätigung
Andreas Schäfermeier, Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (der nach wie vor im Krankenhaus liegt) bestätigt: "Es werden Flüchtlinge aus den Zelten in Krumpendorf einziehen." Man gehe davon aus, dass die noch fehlende feuerpolizeiliche Genehmigung in den kommenden Tagen ausgestellt werde. Die Flüchtlinge sollen im Idealfall bereits in wenigen Woche übersiedeln, sagt Schäfermeier: "Dies wird etappenweise erfolgen."
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