Urlaub von Armut und Bürgerkrieg - Tschernobyl-Kinder

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15 Mädchen und 15 Buben im Alter zwischen sieben und 14 Jahren aus dem Großbereich Kiew-Tschernobyl (Ukraine) – darunter diesmal auch mehrere Flüchtlingskinder aus der Ostukraine – verbringen derzeit über Einladung von Bürgermeister Günther Albel zwei unbeschwerte Wochen in Kärnten.
Zu den Höhepunkten ihres Aufenthaltes zählten auch – tatkräftig unterstützt von Bürgermeister Stefan Visotschnig – schöne Erlebnisse in der Stadt Bleiburg und im Walderlebnispark Klopein.
Ein süßes Erlebnis wurde dabei den Kindern in der Bienenwelt/Svet čebele „Bründl“ in Bleiburg zuteil, wo die Bienenexperten Erich Rudolf (Obmann) und Adalbert Britzmann die jungen Gäste aus der Ukraine herzlich willkommen hießen und in die Geheimnisse von Biene „Maja“ und die Honiggewinnung einweihten.
Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Blažej ließ es sich nicht nehmen, die Tschernobyl-Kinder persönlich willkommen zu heißen und mit den Betreuerinnen Informationen auszutauschen. Blažej ist tief in der Kärntner Ukraine-Hilfe verwurzelt und unterstützt bereits seit vielen Jahren auf vielfältige Weise die Villacher Initiative. Hellauf begeistert waren die Kinder – so etwas gibt es in der Ukraine nicht – vom Walderlebnispark in Klopein. Es wurde nach Herzenslust gerutscht, balanciert oder einfach Esel, Ziege und Co. gestreichelt.

Stadt Villach und Familie Glock
Die Erholungsaktion wird vor allem von der Stadt Villach sowie der Unternehmerfamilie Ing. Gaston und Kathrin Glock getragen, doch klinken sich dankenswerterweise auch zahlreiche Firmen und Privatpersonen tatkräftig mit Sach- und Geldspenden ein. Die 30 Mädchen und zwölf Buben sind im Kinder- und Jugenderlebnishotel Drobollach – mit eigenem Strandbad und weitläufiger Spiel- und Sportanlage – bestens versorgt.

Erlebnisausflüge
Weges des Kriegs zu Hause ist die Stimmung in der Gruppe verständlicherweise oft etwas gedrückt. Für Abwechslung und Vergessen sorgen deshalb die Erlebnisausflüge. So standen neben dem „Bründl“-Besuch Minimundus, der Reptilienzoo oder die KärntenTherme ebenso auf dem Programm wie die Adlerwarte Landskron, der Affenpark, die Griffener Tropfsteinhöhlen und natürlich der Besuch des kirchtäglichen Vergnügungsparks in Villach.

„Wir sind unendlich dankbar!“
„Die Kinder bekommen hier ein Essen, das zu Hause mit diesen schmackhaften Speisen nie auf den Tisch kommt, und über das tägliche Eis freuen sie sich ganz besonders! Wir sind unendlich dankbar für das, was wir hier bei euch in Kärnten erleben dürfen“, sagt Natascha Shydenko, Verantwortliche der Gruppe (International charitable Fund – Support to children of Ukraine, Kiew). „Die Kinder tanken hier für ihr wegen des Kriegs immer schwieriger werdendes Leben zu Hause viel Kraft. So etwas haben sie noch nie gesehen und erlebt, vor allem die Freundlichkeit der Menschen“, betonen die Betreuer.

14 Monate Lebenskraft und Gesundheit
Es stellt sich immer wieder die Frage, ob ein rund 14-tägiger Aufenthalt bei uns grundsätzlich sinnvoll ist und überhaupt zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der strahlengschädigten Kinder beitragen kann. „Das gute Essen und die gute Luft sind für die Kinder die beste Medizin. 14 Tage bei euch bringen den Kindern zu Hause 14 Monate Lebenskraft und Gesundheit!“, sagen ukrainische Ärzte.

Urlaub von der Armut
Zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen das Schicksal der vielen langzeitgeschädigten Kinder nach dem Super-GAU von Tschernobyl nicht egal ist, tragen dazu bei, dass der Erholungsaufenthalt in Kärnten für die jungen Ukrainerinnen und Ukrainer zu einem unvergesslichen Erlebnis wird – es ist sozusagen ein Urlaub von der Armut und vor allem von dem schrecklichen, derzeit noch immer in der Ostukraine tobenden Bürgerkrieg, der vielen Menschen viel Leid bringt – vor allem durch die sinnlosen Menschenopfer und den wirtschaftlichen Niedergang.

Pensionen: 30 Euro im Monat
Die kriegsbedingte Inflation, die nicht ausgeglichen wird, hat die Einkommen halbiert. Pensionisten müssen derzeit bei ständig steigenden Lebenshaltungskosten mit monatlich rund 30 Euro auskommen! Für ein halbwegs menschenwürdiges Leben wäre das Zehnfache erforderlich. Wer Arbeit hat, muss derzeit mit einem Einkommen zwischen 70 und 100 Euro kalkulieren. Die Wirtschaft erlebt eine Talfahrt ohnegleichen. Die Menschen leben von der Hand in den Mund. Die medizinische Versorgung ist katastrophal, Sozialhilfe gibt es praktisch nicht.

Andreas Kuchler organisiert Ukraine-Hilfstransporte (zweimal jährlich 15 Tonnen), wobei die Finanzierung schon ein großes Problem ist.
Spendenkonto:
Bank Austria, 9500 Villach, Hans-Gasser-Platz, IBAN: AT88 1200 0002 2267 3535, BIC: BKAUATWW, "Ukraine-Hilfe".
Bienenwelt Bründl
Ukraine-Hilfe

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