(Noch) bleibt es bei der Schließung
Mehr als 400 Interessierte kamen zur Podiumsdiskussion "Pro Gyn Waidhofen" in den Stadtsaal.
WAIDHOFEN. Damit hatten Landesrat Karl Wilfing, Markus Klamminger (Abt. med. Betriebsunterstützung Landesklinikenholding) und Dr. Gerhard Wolfram (Abt.-Leiter Gynäkologie Waidhofen und Zwettl) nicht gerechnet: Am Freitag, 19. Februar, füllte sich der Stadtsaal ab 19 Uhr zusehends. Die geplante Schließung der Gynäkologie- und Geburtshilfestation und der unermüdliche Einsatz der Bürgerinitiative "Pro Gyn Waidhofen" hatten mobilisiert. Man war gekommen um zu protestieren.
Moderator Martin Hetzendorfer gelang es die überparteiliche Veranstaltung - trotz zum Teil hitziger Debatten - immer wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
"Ich möchte die Gelegenheit nützen, um noch einmal klar zu machen, warum wir so entschieden haben", sagte Landesrat Karl Wilfing. Man wolle in fünf Gesundheitsregionen Spitzenmedizin anbieten und die Regionen stärken: "Und damit meine ich ein Viertel und nicht einen Bezirk."
Untermauert wurde diese Aussage von Markus Klamminger. Er leitet die Abteilung Med. Betriebsunterstützung und schlussfolgerte: "Die Geburtszahlen sind kontinuierlich rückläufig. Auch eine Überprüfung durch ein Team des Gesundheitsministeriums ergab, dass die Bündelung in Horn und Zwettl empfohlen wird." Und Patientenanwalt Gerald Bachinger sagte: "Ich habe großen Respekt vor Ihrem Einsatz, aber ich trete trotzdem für Kompetenzzentren mit hoher Qualität ein".
Die Gegenseite legte ihre Argumente dar, unterstützt wurde sie dabei von der Landespolitikerin Helga Krismer von den Grünen: "Ich bin mit Gottfried Waldhäusl selten einer Meinung. Aber wenn so viele Menschen mit einer Entscheidung unzufrieden sind, dann sollte man sie noch einmal überdenken."
Für Krismer geht es dabei auch um Strukturpolitik für das Waldviertel: "Wir haben auch ein Atomkraftwerk gebaut und die Bürger haben den Betrieb verhindert."
Ernst Wurz (Waldviertel Akademie) brachte die Ängste der Bevölkerung auf den Punkt: "Neben den weiten Anfahrtswegen und dem damit verbundenen Sicherheitsrisiko, trifft die Schließung einen Lebensnerv der Leute. Außerdem brauchen wir Zuzug. Mit dieser Entscheidung geht die Abwärtsspirale weiter."
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