Stadt-Perspektiven, Nicht-Orte & der Kern der Zwiebel
GROSS SIEGHARTS. Die Kunstfabrik Groß Siegharts eröffnet am 28. Mai um 19 Uhr die Ausstellungen „Perspektiven Groß Siegharts“ und „Kartographie eines Nicht-Ortes“, die bis 10.07.2016 von Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr, zu sehen sind. Im Anschluss an die Eröffnung wird die Tanzperformance „Der Zwiebelschäler“ in der Kunstfabrik uraufgeführt.
Die Gruppenausstellung „Perspektiven Groß Siegharts“ in der Galerie Kunstfabrik beleuchtet die einstige Textilstadt Groß Siegharts aus neuen Blickwinkeln. Vier KünstlerInnen entdecken Potenziale, spinnen neue Ideen und entwerfen Modelle, Pläne und Kunst. Es öffnen sich Perspektiven, die zwischen Fiktion und realen Möglichkeiten changieren.
Im Architektur-Projekt ZWEIT.WERT befasst sich Johanna Albrecht (*1987) mit neuen Nutzungsideen der 1847 gegründeten, seit Jahren leerstehenden Adensamer Textilfabrik und enthüllt das enorme Potenzial dieser großen innerstädtischen Brachfläche.
Melanie Berlinger (*1984), Absolventin der Akademie der bildenden Künste Wien, begab sich auf Erkundungstour durch Groß Siegharts: Unter dem Titel „Mapping my setting“ gestaltet sie einen neuen Stadtplan, in den ihre subjektive Wahrnehmung und zufällig Gefundenes einfließen.
Wie Groß Siegharts klingt, erfasst die Raumplanungs-Studentin Daniela Fessl (*1989): Sie erstellt ein Soundscape, das die typische Klanglandschaft der Stadt aufgreift und neu in Szene setzt.
Patrick Schabus (*1978) studiert Konzeptuelle Kunst an der Akademie und beschäftigt sich mit dem historischen Beruf des Bandlkramers und der Entstehung erster Fabriken in Groß Siegharts. Mit dokumentarischen Fundstücken und fiktionalen Elementen rekonstruiert er Fragmente der Erinnerung und Geschichtsschreibung.
Im Projektraum junge Kunst stellt parallel dazu der junge Künstler Sebastian Grande aus Klosterneuburg aus. Er interessiert sich für Raumeigenschaften außerhalb der klassischen Kartographie und macht Bereiche zwischen den Räumen, sogenannte Nicht-Orte, sichtbar. In der Ausstellung „Kartographie eines Nicht-Ortes“ installiert er Fensterläden, die er als Symbole dieser Raumgrenzen versteht. Es entstehen nicht identifizierbare, paradoxe Karten, in denen exakte Positionierungen unwichtig sind.
Nach den Ausstellungseröffnungen steht eine Uraufführung am Programm. Julia Müllner, Zuzanna Pruska, Seung Ju Lee, Rada Kovacevic und Martyna Lodej sind eine junge Tanz-Truppe aus Korea, Polen, Serbien und dem Waldviertel. Gemeinsam mit dem Heidenreichsteiner Schlagzeuger Raphael Schuster bringen sie am 28. Mai die Tanzperformance „Der Zwiebelschäler“ erstmals auf die Bühne.
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