Völser Visite in Uganda

"Genau am Äquator" ist der Titel dieses gemeinsamen Fotos mit Einheimischen und Gästen. | Foto: privat
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  • "Genau am Äquator" ist der Titel dieses gemeinsamen Fotos mit Einheimischen und Gästen.
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Acht Jugendliche (Pfarre und Pfadfinder) und fünf Erwachsene aus Völs waren drei Wochen in Uganda und besuchten das Projekt „Kindern eine Chance“. „Was hier Gabi Ziller und Stefan Pleger auf die Beine gestellt haben, können Lichtbilder, Vorträge oder Filme nur annähernd vermitteln“, zeigt sich Bernhard Linhofer, der Leiter dieses Unternehmens, begeistert.

Kontakte knüpfen

Bei diesem Besuch galt es Kontakte zu knüpfen, um das Leben in Zigoti kennenzulernen. Zudem wurden Schulprojekte besichtigt und ein Jugendlager organisiert. "Mithelfen – wo es nötig ist", so lautete die Devise der Völser Delegation.
Lena bot einen Workshop an, bei dem Mädchen und Buben ihre Talente und Phantasien einbringen konnten. Aus Papierabfällen wurden Schmuck und kleine Hefte hergestellt. Zudem gestaltete sie künstlerisch einen Grundstein, der in Anwesenheit von LH Günther Platter und hoher örtlicher Prominenz auf der Baustelle für die "Christoph Bettermann Schule II" gelegt wurde.

Herzliche Verbindung

Franz, Tischlermeister, fand sich in der Tischlerei ein, beriet die heimischen Kräfte zeigte ihnen neue Techniken, um mit den vorhandenen Ressourcen bestmögliche Qualität zu erzeugen. Auch die Reparatur von Maschinen war sein Spezialgebiet.
Die Jugendlichen engagierten sich in den Werkstätten der Schuhmacher und Schweißer. Dieses Miteinander, bei dem Sandalen angefertigt oder Fensterrahmen geschweißt wurden, schaffte eine herzliche Verbindung. Die „Workshops“ wurden eingerichtet, um eine gewisse Unabhängigkeit von ausländischen Märkten zu schaffen und handwerkliche Fertigkeiten zu vermitteln. Bernhard Lindorfer: "Manche Jugendliche arbeiten in ihrer Freizeit, um damit ein wenig Geld zu verdienen. Für uns war es sehr interessant zu sehen, wie man mit einfachsten Mitteln brauchbare Gegenstände des täglichen Bedarfs anfertigen kann."

Ferienlager

Das Wochenlager in Bongole, wo Schüler aus sechs verschiedenen Schulen zusammenkamen, war ein idealer Begegnungsort. "Solche Lager haben auch die Aufgabe, die Kinder auf das kommende Schuljahr vorzubereiten", so der Organisationsleiter. "Diese Tage waren für uns eine enorme Herausforderung, denn wir mussten aus fast Nichts ein abwechslungsreiches Programm erstellen." Nachmittags gab es die „Brain-Games“, also Spiele, die der Förderung von einfachen mathematischen Fähigkeiten dienten. Dazu wurden Aufgaben und Lernspiele erfunden, die spielerisch den Lerneifer unterstützten. Gesprochen wurde Englisch, Materialien waren, wenn überhaupt, dann nur sehr spärlich vorhanden. Wanderungen und ein Abschlusslagerfeuer mit afrikanischen Rhythmen begeisterten alle. Lindorfer: "Wir wurden vom Trommelrhythmus derart angezogen, dass wir einfach mittanzen mussten. Bis das Lagerfeuer niederbrannte und die Jugendlichen sich müde zur Ruhe begaben, erlebten wir ein buntes Bild von Lebensfreude und Gemeinsamkeit."

Safari als Höhepunkt

Ein Höhepunkt für die Völser als auch für die einheimischen Jugendlichen war eine Safari in den Queen-Elizabeth-Park. Der Kurzbericht des Abenteuers: "Wir überquerten den Äquator. Die Tiere im Park aus nächster Nähe zu sehen, war ein großes Erlebnis für alle. Da ugandische Kinder kaum ihr Heimatdorf verlassen, kennen sie ihre Tierwelt nur von Bildern, die es in der Schule gibt. Mit dem Auto fährt man hautnah an Löwen, Elefanten, Büffeln und anderen Tieren vorbei.
Die Jugendlichen aus Afrika haben zum ersten Mal in einem Hotel übernachtet, wo es im Zimmer Bad und WC gab. Luxus pur für sie, sodass sie vorerst nicht wussten, wie sie mit diesem Angebot umgehen sollten."

Kampala – die Hauptstadt

Johanna Schwarzbartl, Johanna Erler, Jenni Graf, Stephanie Jud und Matthias Labeck fuhren in die Hauptstadt Kampala. Mit einem „Matatu“, das ist ein 14er-Taxi, erreichten sie nach zweistündiger Fahrt ihr Ziel. Vorerst etwas orientierungslos fanden sie sich bald im Gedränge der Hauptstraße zurecht. Hier herrscht ein buntes Treiben. Geschäfte und Lokale bieten ihre Waren an. In einem Buchladen kauften sie ein und speisten zu Mittag in einem Lokal. Dies ist ähnlich wie bei uns, man wählt von den Zuspeisen aus und bestellt dazu ein Hauptgericht. Für sie war dies ein ereignisreicher Tag, sich selbständig in einer fremden Stadt und anderen Kultur zurechtzufinden.

„By, by Muzungus“
Mit den Worten grüßten täglich die Kinder in Zigoti. „Es war eine aufregende und sehr beeindruckende Fahrt, die in uns allen noch lange nachklingen wird“, fasst Bernhard Lindorfer die Erfahrungen zusammen. Wir konnten afrikanische Kultur erleben. Wir erfuhren, dass die Hilfe aus Europa wertvoll ist, ankommt und dankbar angenommen wird, weil es Hilfe zur Selbsthilfe ist. Wir kamen nicht als Geber, sondern als Lernende und fuhren bereichert heim. Allein der Wert des Wassers wurde uns richtig bewusst. Die Menschen haben wie wir ihre Wünsche, Freuden und Sorgen. Wir sind reich an Erfahrungen zurückgekommen!"

Ein herzliches Danke

... gilt Gabi Ziller und Stefan Pleger, die uns eingeladen haben, ihre Arbeit für 'Kindern eine Chance' aus nächster Nähe kennen zu lernen. Weiters bedanken wir uns bei allen, die diese Reise unterstützt haben. Das Engagement, das alle Mitreisenden einbrachten, damit die Begegnungen für Gastgeber und für die Gruppe ein beeindruckendes Erlebnis wurden und der enorme Einsatz der Jugendlichen aus der Pfarre und von den Pfadfindern erfüllt mich persönlich mit großer Freude und mit Stolz."

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