„Wir sind kreativ“ – Sommerprojekt im Landeskrankenhaus Natters
Prim. Dr. Gudrun Henle-Talirz eröffnete am Montag mit den ersten Pinselstrichen das heurige Sommerprojekt im Landeskrankenhaus in Natters, das vom 8. bis 12. Juni 2015 stattfand. Dabei gestaltete sie zusammen mit ÄrztInnen, TherapeutInnen und Pflegepersonen farbig das Motto der Projektwoche: „Wir sind kreativ!“.
Kreativität und Phantasie
Wie jedes Jahr wurden PatientInnen, Angehörige, Freunde sowie MitarbeiterInnen und deren Kinder eingeladen, ihrer Kreativität und Phantasie freien Lauf zu lassen. Täglich zwischen 15 und 19 Uhr stand für Groß und Klein ein abwechslungsreiches Angebot zur Auswahl. An den Kreativ-Stationen wurden Bilder gemalt, große und kleine Körbe aus alten Telefonbüchern geflochten und allerlei Buntes wurde gestaltet. Es konnte sogar das Schöpfen von Papier aus Naturmaterialien erlernt und ausprobiert werden. Die Kleinsten erfreuten sich vor allem am bunten Spiele- und Bastel-Spaß. Dank des Wetters war vieles heuer sogar im Freigelände des Krankenhauses möglich. Unterstützt wurden alle TeilnehmerInnen durch ein großes Team angehender Kreativitätstrainerinnen und Mal- und Gestaltungstherapeutinnen. So war es jedem und jeder möglich ohne Vorkenntnisse ihre Kreativität zu entdecken und weiter zu entwickeln. Aus der Küche wurden die Schaffenden mit selbstgebackenen Leckereien, frischem Obst und Getränken versorgt.
„Alle malen und gestalten“
Unter diesem Motto wurde im Jahr 2008 das Projekt von der Mal- und Gestaltungstherapie ins Leben gerufen und von Anfang an sehr gut angenommen. In erster Linie geht es um die Freude am Gestalten, das Einlassen auf Emotionen und das positive Erleben im Tun. Die Kreativtage sind auch ein Dankeschön des Krankenhauses an die Natterer Bevölkerung.
Kreatives Aufarbeiten der Erkrankung
Seit Jänner 2002 bietet das Landeskrankenhaus in Natters eine Mal- und Gestaltungstherapie für PatientInnen an. Während des Jahres kümmern die Mal- und Gestaltungstherapeutinnen Mag.a Sandra Fuchs und Mag.a Monika Weissteiner auf diesem Weg um ein verbessertes Wohlbefinden der PatientInnen. Ob mit Pinsel und Farbe oder mit anderen Materialien, in der Kreativität finden die PatientInnen nicht nur Abwechslung vom Krankenhausalltag, sondern auch Erfüllung im künstlerischen Schaffen. Künstlerisches Gestalten als nonverbales Sprach- und Ausdrucksmedium kann Kommunikation ermöglichen, wo Verbalisierung zunächst unmöglich erscheint.
Die Patientinnen und Patienten werden von den zuständigen ÄrztInnen zugewiesen. Dementsprechend haben die Menschen anfangs auch oft eine gewisse Scheu zu überwinden, unter Umständen das erste Mal in ihrem Leben zu einem Pinsel zu greifen. Bei der Mal- und Gestaltungstherapie geht es aber nicht um Leistung oder Können, sondern darum, den Patientinnen und Patienten eine Möglichkeit zu verschaffen, ihre Erkrankung kreativ aufzuarbeiten. Schrittweise wird Vertrauen aufgebaut und am Ende sind die Menschen meist stolz auf das, was sie in der Therapie geschaffen haben.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.