Bis zu 19 Jahre für die "Frösche"
WIENER NEUSTADT, BEZIRK NEUNKIRCHEN, BEZIRK BADEN. Urteile im Prozess gegen die neunköpfige "Froschbande" die für zahlreiche Einbruchsdiebstähle und brutale Raubüberfälle verantwortlich gemacht wird. Am Tag drei des Prozesses waren vor allem die Opfer am Wort und erzählten von ihren Qualen. Da ist die 72jährige Frau aus Strengberg, die vor ihrem Haus im Garten überfallen wurde: "Sie haben mich gewürgt, ins Gesicht geschlagen und getreten. Danach wurde ich an den Haaren ins Haus gezerrt und sie haben alles durchsucht." Beim dritten Versuch gelang der Frau die Flucht. Sie wurde mit zwei Kieferbrüchen, Jochbeinbruch, Schädelhirntrauma und Einblutungen in Organe ins Spital eingeliefert.
Oder das Puchberger Opfer, das im Bett von den Tätern überrascht wurde: Die 70jährige erzählte vor Gericht, wie sie zweimal ins Gesicht geschlagen und im Bett niedergehalten wurde, während ein zweiter Täter das Haus durchsuchte. "Ich habe mich bewusstlos gestellt und zweimal einen epileptischen Anfall vorgetäuscht, damit er etwas lockerer lässt..."
Dritte im Bunde war eine 87jährige Dame aus Gänserndorf, der man die Schneide einer Axt an den Hals gehalten hat. Sie konnte mehrere Täter klar identifizieren. Allen drei Frauen gemeinsam war, dass sie sich von den schlimmen Ereignissen nicht einschüchtern ließen. zwei sagten in Anwesenheit der neun Männer aus. Berührend dann die Umarmung zweier Opfer vor dem Gerichtssaal.
Die Urteile für die neunköpfige Bande - zwischen achteinhalb und 19 Jahren Haft - sind nicht rechtkräftig. Derzeit warten übrigens Prozesse in Deutschland und der Schweiz auf acht der Männer.
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