Tauchen als Therapie in Bad Häring

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(wma) Durch den Um- und Erweiterungsbau des AUVA-Rehabilitationzentrums Häring ist eine neue Therapieform möglich geworden: Das Behindertentauchen. Im Jahr 2009 fand ein sogenanntes Schnuppertauchen statt, seit 2010 wird das Behindertentauchen als standardisierte Therapie eingesetzt.

„Behindertentauchen führt zu zahlreichen körperlichen wie auch psychischen Verbesserungen“, ist Dagmar E. Nindl, Physiotherapeutin am AUVA-Rehabilitationszentrum Häring überzeugt. „Es bewirkt eine Verbesserung der Herzleistung, der Vitalkapazität der Lunge und eine Stärkung von Kraft und Ausdauer. Ebenso steigert es die Lebensqualität, indem es das Selbstwertgefühl, und die Gedächtniskraft stärkt“, so Nindl. Die Protagonistin weiß noch weitere Vorteile der neuen Therapieform aufzuzählen. „Das Behindertentauchen lässt Schwerelosigkeit erleben, da viele Bewegungen nur geringen Kraftaufwand erfordern. Damit fühlen sich Behinderte mit Nicht-Behinderten gleichgestellt, was gemeinsame Aktivitäten und damit die Integration von Behinderten ermöglicht“.

Das Behindertentauchen im AUVA-Rehabilitationszentrum Häring wird nach den Richtlinien der Handicapped Scuba Association (HSA) durchgeführt. Die HSA bietet die notwendige Spezialausbildung für Instruktoren, Tauchbegleiter (Buddies) für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen der Sinne und des Körpers sowie ein Multi-Level-Programm für behinderte Menschen an, um den Tauchsport ausüben zu können. Dieses sieht drei Leistungsstandards vor.

Im Rahmen der Rehabilitation werden Gerätekunde, Wassergewöhnung mit Grundausrüstung sowie Tarierung und Trimmung im Wasser angeboten. Je nach Grad der Behinderung werden darüber hinaus wichtige praktische und theoretische Kenntnisse vermittelt. „Für das Behindertentauchen sind keine besonderen Voraussetzungen notwendig“, erklärt die PTH Dagmar Nindl. „Die Patienten müssen allerdings wassertauglich sein, das heißt, sie dürfen keine offenen Stellen haben, HNO-mäßig ohne Befund sein, das heißt, sie müssen freie Atemwege haben, und sie müssen auch urologisch und internistisch OK für einen Schwimmbadaufenthalt sein.“

Hr. Prof. Prim. Dr. H.P. Jonas hat trotz des Stresses der Um- und Renovierungs- bzw. Modernisierungsarbeiten die Zeit und den Rahmen geschaffen, dass „Tauchen als Therapie- und Freizeitsport“ als Standardeinrichtung im RZ-Häring der AUVA etabliert werden konnte, und jetzt am Mittwoch den 17.11.2010 bereits zum 3.x stattfinden kann. Er ist seit Jahren bekannt als engagierter Vorreiter neuer Therapieansätze, so Dagmar Nindl.

Nindl erklärt, dass die Tauchschule Spezial aus Innsbruck mit dem Inhaber Stefan Steurer kompetente Fachleute schickt, die den internationalen Standard der HSA (handicapped scuba assosiation) erfüllen, ist selber ein sehr engagierter - im behinderten Tauchen bzw. der Erforschung der Auswirkungen - seit Jahren erfahrener Tauchlehrer (siehe Studie Fr. Dr. Haydn in Südtirol, wo er und auch ich bereits teilnahmen) mit den unterschiedlichsten Graduierungen, sowie Landesreferent von Tirol der ÖWR - Die Studie soll beweisen, dass
durch Tauchen die Spastik (=starke unkontrollierbare Krämpfe) gesenkt werden kann – was den Alltag vieler Rollstuhlfahrer erheblich vereinfacht.
Ein Dank auch an die ÖWR-Kufstein, die uns jederzeit tatkräftige Unterstützung zukommen lässt, so die Physiotherapeutin.

Primarius Dr. Jonas, ohne dessen Förderung das Behindertentauchen im AUVA-RZ Häring nicht möglich gewesen wäre: „Unser Dank gilt der Österreichischen Wasserrettung und Tauchschulbesitzer Stefan Steurer, der die notwendige Erfahrung auch im Behindertentauchen mitbringt, Frau Dr. Haydn und natürlich unserer Mitarbeiterin, Frau DGKS Nindl.

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