Held aus der Leopoldstadt: Helfen ist eine Selbstverständlichkeit

Friedrich Szedenik mit einem seiner Werkstücke, das er für das Tageszentrum, das seine Schwiegertochter Karin Marek-Szedenik leitet, gefertigt hat
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  • Friedrich Szedenik mit einem seiner Werkstücke, das er für das Tageszentrum, das seine Schwiegertochter Karin Marek-Szedenik leitet, gefertigt hat
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Der rüstige Senior wird im Juni 83. Aber er wird nicht müde zu betonen, wie wichtig es für ihn ist, aktiv zu sein und einen, wie er sagt „kleinen Beitrag zu leisten, um anderen, die nicht mehr so mobil sind, ein Stück Lebensfreude zu vermitteln".

Seit 2006 im Einsatz für Senioren

Damals besuchte er mit seiner Frau beim Sozialmeile-Fest erstmals das Tageszentrum des Wiener Hilfswerkes in der Vorgartenstraße, das seine Schwiegertochter leitet. „Wir haben dann in der Familie zu reden begonnen und im Advent 2006 habe ich schon als Begleiter eine Rollstuhlfahrerin am Christkindlmarkt geschoben“, erinnert er sich. „Ich glaube, es liegt auch daran, dass ich mit den Menschen immer auf gleicher Augenhöhe spreche. Und wir Senioren haben ja alle eine ähnliche Lebensgeschichte und viel zu erzählen. Das passt gut zusammen.“ Viele „Einsätze“ folgten in den nächsten neun Jahren. „Ich bin ein sehr beständiger Mensch und lasse mich für den guten Zweck auch gerne einteilen.“ Ob als Begleitperson bei Spaziergängen und Ausflügen, oder weil im Tageszentrum Not am Mann ist. Oft auch, weil es Dinge zu reparieren gibt, oder für Tischlerarbeiten. So hat er beispielsweise kleine, stabile Rollwagerl gebaut, um die schweren Tonkunstwerke aus der Seniorenwerkstatt zu transportieren. „Etwas Teures, Fertiges hätten wir uns nicht leisten können“, erklärt Einrichtungsleiterin Karin Marek-Szedenik. „Es ist wunderbar, dass wir seine Hilfe je nach Bedarf einfach abrufen können. Ein Anruf, und er steht bereit. Das wissen auch die Besucher hier zu schätzen. Abgesehen von seiner immer guten Laune und seiner charmanten Art.“

Helfen beginnt im eigenen Haus

Ein Leben ohne an Andere zu denken, kann sich Szendenik nicht vorstellen. „Das war schon immer so: Wenn im Haus jemand Hilfe brauchte, war ich für ihn da. Das ist doch selbstverständlich. Eine Nachbarfamilie ist derzeit in Afrika, um zu arbeiten und meine Frau und ich kümmern uns hier um die Wohnung. Oder man führt jemand, der nicht so gut zu Fuß ist und kein Auto hat, mit dem PKW irgendwohin.“ Das hat er immer schon so gelebt. „Allzeit bereit“, wie er sagt, und: „Ich habe einfach die Nachbarschaftshilfe hierher ins Tageszentrum exportiert. Es ist ganz einfach. Helfen muss man wollen. Das steckt doch in jedem von uns, besonders wenn man schwere Zeiten erlebt hat, wie unsere Generation.“
Übrigens: Helfen liegt bei den Szedeniks wirklich in der Familie. „Meine Frau könnte meine Arbeit hier nicht machen, aber sie hilft, indem sie spendet. Und das immer schon, wenn es irgendwie möglich war.“

Zur Person

Friedrich Szedenik, Jahrgang 1932, wird als Sohn seiner aus dem Burgenland „ausgewanderten“ Eltern in Wien geboren und wächst in einer winzigen Zimmer-Küche Wohnung in Meidling auf. 1940 zieht die Familie in eine Zimmer, Küche, Kabinettwohnung in die Leopoldstadt. Der pure Luxus, erinnert er sich. Gleich nach dem Krieg wird er wie viele andere Kinder nach Oberösterreich zu einem Bauern verschickt, absolviert dort sein letztes Schuljahr und will gar nicht mehr nach Wien zurück: „Wir hatten endlich zu essen, das war wie im Schlaraffenland nach den kargen Kriegsjahren in Wien.“ Doch sein Vater besteht darauf, dass er entweder in die Bauernfamilie einheiratet oder heimkommt und eine Lehre macht. Also kehrt er nach Wien zurück und macht die Tischlerlehre, arbeitet viele Jahre in dem Beruf, heiratet 1953, sein Sohn Martin kommt 1965 zur Welt. Er wechselt in die Werbemittelproduktion zu Unilever, wird von Bensdorp übernommen, dann von Suchard und Jacobs und arbeitet in der Auslieferungsabteilung des Betriebes in der Freudenau. Nach einem kurzen Intermezzo im Innendienst geht er 1991 in Pension. Mit seiner Frau hat er 2013 die diamantene Hochzeit gefeiert. Die beiden sind Ehrenbürger im Lesachtal, wo sie seit Jahrzehnten ihren Urlaub verbringen. Und sie spielen seit 25 Jahren zweimal pro Woche in der Bowling Liga im Prater. Friedrich Szedenik: „Man muss immer in Bewegung bleiben und nicht nur zu Hause herumsitzen. So kommt man auf gute Gedanken. Und die kann man weitergeben!“

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