Jahresabschluss 2022 Stadt Bludenz
Rekordergebnis mit Vorsicht genießen

Die Präsentation des Jahreabschlusses für 2022 | Foto:  Stadt Bludenz
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Die Stadt Bludenz präsentierte am Dienstag ihren Jahresabschluss für 2022. Mit einer Haushaltssumme von 57 Millionen wurde ein Rekordergebnis erzielt. Trotz der Zahlen und des Überschusses mahnen die Budget-Verantwortlichen zur Vorsicht.

„Das Ergebnis ist gut. Die Rahmenbedingungen für die städtische Finanzplanung bleiben aber weiterhin sehr herausfordernd“, so fassen der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann und sein Finanzstadtrat Jimmy Heinzl den Rechnungsabschluss für das vergangene Jahr zusammen. Am heutigen Donnerstag wird die Stadtvertretung darüber beraten und abstimmen.

Mit einer ausgewiesenen Haushaltssumme von rund 57 Millionen Euro stellt das umfangreiche Zahlenwerk einen neuen Rekord in der Geschichte der Stadt Bludenz dar. Auch die Tatsache, dass im Verhältnis zum Voranschlag ein Überschuss von fast drei Millionen Euro erwirtschaftet wurde, würde unter normalen Umständen bejubelt werden. Aber: Zurückhaltung ist angesagt. „Wir haben gut gewirtschaftet. Für die besser ausgefallenen Ertragsanteile und die inflationsbedingt notwendigen guten Gehaltsabschlüsse und die damit gestiegene Kommunalsteuer sind wir nicht verantwortlich“, mahnt Bürgermeister Tschann vor unreflektierten Begehrlichkeiten. Finanzstadtrat Heinzl erläutert:

„Keine Frage, der Haushaltskonsolidierung muss weiterhin hohe Priorität eingeräumt werden, die ungewissen Konjunkturaussichten, die Zins­entwicklung und unser Blick auf eine lange Aufgabenliste machen das notwendig.“

Gute Liquidität

Das gute Ergebnis des Rechnungsabschlusses 2022 wurde letztlich auch durch Projektverschiebungen beeinflusst.

„Das waren Folgen der weltweiten Lieferprobleme und der generellen Überhitzung auf dem Bausektor. Die teilweise exorbitanten Kostensteigerungen – wie zum Beispiel beim Bau der VS Bludenz Mitte – werden uns die nächsten Jahre beschäftigen.“

Die im vergangenen Jahr sehr gute Liquidität der Stadt und die erzielten Überschüsse führten dazu, dass für anstehende Vorhaben und Grund­ankäufe keine Kredite aufgenommen werden mussten. So wurde auch das für die weitere Quartiersentwicklung sehr wichtige rund 3.500 Quadratmeter große Würbel-Areal erworben. „So eine Chance bietet sich im Stadtzentrum nur einmal. Dafür haben wir den finanziellen Spielraum genutzt“, so Bürgermeister Tschann. „Und wir konnten unsere Rücklagen wieder etwas auffrischen. Das brauchen wir auch, denn mit dem Bau der Erweiterung der VS Bludenz Mitte und dem neuen Feuerwehrhaus in Bings stehen große Investitionsvorhaben an“, weiß Tschann. Gestiegen sind auch wieder die Transferzahlungen an den Sozialfonds des Landes und die Abgangsdeckung für die Krankenanstalten des Landes. „Auch das neue Kinderbetreuungsgesetz wird für eine deutlichen Kostensteigerung in diesem Bereich sorgen. Für Bludenz wird die Umsetzung dieser Gesetzesmaßnahmen Belastungen von mehreren Millionen bedeuten. Ich hoffe, dass es dafür zusätzliche Mittel und Förderungen vom Land gibt“, erwartet Tschann Hilfe vonseiten des zuständigen Gesetzgebers – in diesem Fall vom Land Vorarlberg.

Einstimmig verabschiedet

Der Finanzausschuss hat den Entwurf des Rechnungsabschlusses einstimmig zur Beratung und Abstimmung an die Stadtvertretung verabschiedet. Die Sitzung der Stadtvertretung findet am Donnerstag um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt und wird auch auf dem Youtube-Kanal der Stadt Bludenz übertragen.

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