Perseidennacht
Sternschnuppenjagd mit der Kamera

Am Kriegerhorn # 9776 - Aufnahme am 12.8.2021 - 22:34 Uhr. Brennweite 14 mm,  Belichtungszeit 17 Minuten, Blende 10 + ISO 200. | Foto:  picture by Fritz Rinner - Text: Ing. Günter Kramarcsik
4Bilder
  • Am Kriegerhorn # 9776 - Aufnahme am 12.8.2021 - 22:34 Uhr. Brennweite 14 mm, Belichtungszeit 17 Minuten, Blende 10 + ISO 200.
  • Foto: picture by Fritz Rinner - Text: Ing. Günter Kramarcsik
  • hochgeladen von Günter Kramarcsik

Die Perseiden erreichten gestern ihren Höhepunkt. Mit Glück und guter Vorbereitung kann man das Schauspiel nicht nur beobachten, sondern auch fotografieren.

Das Sternbild Perseus lässt sich zwischen dem nordöstlichen und östlichen Himmel finden und die Sternschnuppen scheinen für den Beobachter ihren Ursprung am Himmel in einem einzigen Punkt zu haben. Das erinnert an eine nächtliche Fahrt im Winter bei Schneefall. Die Ursache dafür ist, dass die Erde geradewegs in Richtung Sternbild Perseus sich bewegt.

Der sogenannte Sternschnuppen- Regen ist dem Grunde nach eine starke Übertreibung und führt am Ende zu Enttäuschungen, denn von den angeblich Hundert Sternschnuppen pro Stunde geht ca. die Hälfte in der südlichen Halbkugel nieder und diese fallen für uns auf der nördlichen Halbkugel schon mal aus. Unter dem Strich bleibt somit weniger als 1 Sternschnuppe pro Minute übrig. Zwar kann es vorkommen, dass man hin und wieder auch 3 oder gar 4 Sternschnuppen pro Minute zu sehen bekommt, dann aber wieder für einige Minuten keine einzige mehr sehen wird. Aber bei einer längeren Beobachtung von mindestens 15 Minuten wird man mit Sicherheit auch eine Handvoll Sternschnuppen sehen können.

Es ist deshalb durchaus vernünftig sich von der Vorstellung eines Sternschnuppen- Regens zu verabschieden um keine Enttäuschung zu erleben. Aber Nachthimmelfotografie hat auch ihren Reiz und stellt ein ganz besonderes Naturerlebnis dar, wenn man hoch in den Bergen ist!
Heuer ist die beste Zeit zwischen dem 8. bis 12. August für eine Beobachtung gewesen. Danach wird der Mond von Nacht zu Nacht heller und dieser überstrahlt dann den Himmel und das sind ungünstige Bedingungen für eine Sternschnuppenbeobachtung! Die beste Zeit ist übrigens zwischen 2 Uhr in der Nacht bis 4 Uhr in den Morgen.

Die fotografische Sternschnuppenjagd kann erfolgreich sein wenn man nachfolgende Punkte berücksichtigt:

a) Kamera richtig ausrichten in Richtung Sternbild Perseus wie oben schon beschrieben.
b) Als Objektiv ein extremes Weitwinkel verwenden, damit man möglichst viel Himmel abdeckt!
c) Da Sternschnuppen sehr schnell sind, sollte man lange Belichtungszeiten wählen, um eine oder gar mehrere Sternschnuppen zu erwischen.
d) Also Blende und Belichtungszeit so einstellen, dass eine möglichst lange Belichtungszeit ergibt, aber so dass der Himmel nicht zu hell wird!
e) Aber die Blende darf man auch nicht zu stark zu drehen, da sonst die Sternschnuppen zu lichtschwach erscheinen und damit kaum sichtbar werden.
f) Am Ende ist es eine Abwägungssache und wenn man sich für diese Fotopirsch genug Zeit nimmt, so kann man sich mit Versuchsreihen von Blende, Belichtung und Empfindlichkeit (ISO) an das Optimum heran tasten.
g) Beginnen kann man mit ISO 100, Blende 5,6 und Belichtungszeiten von 3 bis 5 Minuten. Ein stabiles Stativ ist natürlich auch eine Grundvoraussetzung.
h) Je länger die Belichtungszeiten sind umso radialer werden Sterne abgebildet. Je kürzer umso eher werden die Sterne punktförmig. Die Chance für eine Aufnahme einer Sternschnuppe ist dann schon eher dem Zufall überlassen, außer man macht Intervallaufnahmen (Aufnahmeserien) und legt diese am PC übereinander und bearbeitet diese Sandwichmethode so, dass es aussieht, als wäre es einfach ein einzelner und toller Schnappschuss.

Abschließend eine Versuchsreihe vom Freund unserer Tochter und Links zu meinen Aufnahmen aus dem Jahr 2018 welche gemäß obigen Punkt h) entstanden sind.
Siehe:
Perseiden-Spektakel # 6910
oder
Perseiden-Spektakel # 7020

27 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.